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Moviebase Midsummer

Midsummer
Midsummer

Bewertung: 45%

Userbewertung: 60%
bei 3 Stimmen

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Originaltitel: Midsommer
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 14.02.2008
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 94 Minuten
Studio: Cosmo Film / Epix Media
Produktionsjahr: 2003
Regie: Carsten Myllerup
Drehbuch: Carsten Myllerup
Darsteller: Tuva Novotny, Kristian Leth, Laura Christensen, Jon Lange, Julie Ølgaard, Nikolai Jandorf, Per Oscarsson, Lykke Sand Michelsen

Wenn Teenies in den Horrorfilmwald fahren, um Urlaub zu machen, kann man sich zweier Dinge absolut sicher sein: a) nicht alle werden zurückkehren und b) der Grund für ihre Dezimierung ist entweder ein Psychopath aus eigenen oder fremden Reihen oder ein Geist. Im dänischen Film „Midsummer“ sind es Christian und seine Freunde nebst weiblichem Anhang, die sich nicht nur von einer ausgelassenen Abiturfeier erholen und die traditionelle Mittsommernachtsreise nach Schweden unternehmen, sondern auch die Vergangenheit vergessen wollen. Denn auf der Party beging Christians Schwester Sofie mittels einer Überdosis Schlaftabletten Selbstmord. Schon kurz nachdem die Freunde in der grünen Idylle eintreffen, geschehen seltsame Dinge, die Christian an einen Kontaktversuch seiner Schwester aus dem Jenseits sowie seine Freunde glauben lassen, er könne ihren Tod einfach nicht verwinden und verliere allmählich den Verstand. Nicht nur, dass er sie überzeugen muss, die rätselhaften Phänomene wirklich gesehen zu haben, auch scheinen sie auf ein anderes Verbrechen hinzuweisen …

Regisseur Carsten Myllerup gab sich zwar sichtlich Mühe, einen spannenden, cleveren Mysterythriller zu erzählen, stolperte dabei jedoch nicht nur über ein Drehbuch, das sich zu sehr auf die herkömmlichen Ingredienzien dieses Genres verlässt, sondern auch über einen Mangel frischer Regieideen. Man merkt dem Film leider in zu wenigen Augenblicken den Versuch an, abseits der üblichen Erzählpfade zu gehen, nicht in jeden Fußstapfen treten zu wollen, den Streifen dieser Art auf ihrem Hollywoodmarsch durch die Welt hinterlassen haben. Es sind die gewohnten, bis zum Erbrechen in zahllosen anderen Filmen wiedergekauten „Schockmomente“, die hier präsentiert werden; ein langsamer Gang auf eine verschlossene Tür, Dunkelheit, seltsame Geräusche, düster wummernde Musik, das Ganze aber eher konventionell und ohne Überraschungen inszeniert; bedeutungsschwangere Kamerafahrten, die sich aber zu keiner Spannungskurve zusammenfügen, sondern auf einer Geraden zu verlaufen scheinen - sie wirken wie ein bloßes Herunterbeten formaler Mittel des Horrorfilmes, technisch gekonnt, aber ohne Atmosphäre; Storyelemente wie der obligatorische, verschrobene alte Kauz, über dessen Absichten sich die Gruppe den Kopf zerbricht oder die Fremde, die zur Gruppe stößt und deren Vergangenheit mit den obskuren Vorkommnissen verknüpft scheint, werden hier ebenfalls nicht ausgereizt, sondern wirken beliebig und berechenbar und tragen somit nicht dazu bei, ein Rätselraten zu entfachen. Ebenso wie die Séance, die keine Unheimlichkeit verströmt, sondern beinahe albern daherkommt.

Da darf natürlich auch der mittlerweile hoffnungslos abgenutzte, von kaum noch zählbaren Genrevertretern stumpfinszenierte Blick auf das Sexualleben der Protagnisten nicht fehlen. Nichts gegen Liebesszenen mit Pfiff – Regisseure wie Nicholas Roeg oder David Lynch haben sehr eindrucksvoll gezeigt, wie raffiniert, geradezu mystisch und hypnotisch man Erotik in Szene setzen kann – Roeg in „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, Lynch in „Lost Highway“. Bei ihnen sind es nicht einfach taschenrechnerhaft, kalt und „anorganisch“ heruntergekurbelte Sexszenen, sondern untrennbar mit der Story verwachsene, „organische“ Bestandteile. Sie dienen keinem Genreautomatismus, keinem kalkulierten „Action, Sex & Crime“, weshalb solche Szenen in den meisten dieser Filme eben sehr mechanisch wirken, wie das Füttern einer Maschine mit Lochkarten, sondern lebendig. Sie bestehen aus beseeltem Fleisch, nicht aus Kreditkartenplastik. In „Midsummer“ jedoch wirken sie storyunabhängig „dazwischengeschnitten“, sind reizlos, reine Sollerfüllung.

Die Auflösung der Geschichte hätte, wenn sie geschickter vorbereitet worden wäre, durchaus für eine leichte Gänsehaut sorgen können. Da die stereotypen Figuren aber kein wirkliches Interesse wecken und die Regie es leider nicht schafft, Spannung für mehr als zwei bis drei kurze Szenen zu halten, bleibt sie ein Miniaturchinakracher ohne Pulver. Aufgrund der recht ordentlichen darstellerischen Leistungen, die sich wacker mit ihren dünnen Dialogen geschlagen und gegen eine maue Story gekämpft haben, gibt´s 45 Punkte.

>> verfasst von Axel Krauss

50%
O
geschrieben am 04.06.2009 um 13:00 Uhr
Der Streifen könnte um einiges besser sein. Zum Beispiel, könnte er mehr Tempo vertragen. Die Story, welche im Grunde ja gute Ansätze aufweißt, müsste besser, bzw. ausführlicher ausgearbeitet sein. An sich gut gemeint, mir gefallen solche Waldfilme sowieso, auch die Darsteller gehen halbwegs in Ordnung, nur spannend oder bedrohlich ist hier nichts. Eher wirkt alles wie eine typische TV-Produktion. Jeglicher Punktabzug geht also zu Lasten der Inszenierung.
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