Black Water: Abyss – Neu bei Amazon Prime: Horror in der Krokodil-Höhle

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Es soll Zuschauer geben, denen schon bei der bloßen Vorstellung von Beengung und Dunkelheit sowie Orientierungslosigkeit flau im Magen wird. Bei ihnen dürfte Regisseur Andrew Traucki (The Reef) vermutlich leichtes Spiel haben, dessen Kroko-Schocker Black Water: Abyss sich ungeniert bei einem der Großen des Genrefilms bedient. Denn Zuschauer in einen Albtraum abzuseilen, aus dem es offenbar kein Entkommen gibt, so sehr sich die Figuren auch darum bemühen und kämpfen – das kennen wir doch schon aus Neil Marshalls Klassiker The Descent, der 2005 nicht umsonst den Beinamen Abgrund des Grauens trug und diese Erfolgsformel erst perfektionierte.

Nun sind es 15 Jahre später aber nicht mehr namenlose Kreaturen und Monster, die schemenhaft im Hintergrund vorbeihuschen, sondern echte Lebewesen, von denen auch in der Wirklichkeit eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht: Krokodile! Längst haben sich die Reptilien neben Haien als feste Größe im Tier-Horror-Genre etabliert.

Es wartet eine böse Überraschung auf die Höhlenforscher. ©Leonine

Direkt im Stream – aber auch gut?

Schon Black Water aus dem Jahr 2007, mit dem Andrew Trauckis Sequel aber nur dem Namen nach in Verbindung steht, setzte auf die Schuppenträger. Diesmal geht es aber eben nicht in die australischen Mangrovenwälder, sondern ein unterirdisches Höhlensystem im Norden Australiens, das zwei vergnügungssüchtige Paare ausgerechnet bei Anbruch der Nacht und eines heftigen Unwetters aufsuchen. Die Katastrophe ist also gewissermaßen vorprogrammiert.

Als Folge der heftigen Regenfälle läuft der unterirdische Komplex langsam, aber sicher mit Wasser voll und nimmt den Figuren nicht nur die Sicht, sondern bald auch die Luft zum Atmen. Und als wäre die Aussicht, im trüben Brackwasser zu ertrinken, nicht schon albtraumhaft und beklemmend genug, mischt Traucki seinem Black Water: Abyss auch noch ausgehungerte Höhlen-Bewohner bei.

Die tierischen Schrecken verkommen angesichts der klaustrophobischen Umgebung, ständiger Dunkelheit und Nässe aber fast schon zur Nebensache. Dass sich die Krokodile eher selten ins gelbliche Scheinwerferlicht von Jessica McNamee (MEG), Luke Mitchell (Blindspot, Agents of S.H.I.E.L.D.) oder Anthony J. Sharpe (The Orchard) verirren, ist in diesem Fall sogar begrüßenswert. Denn der Film funktioniert dann am besten, wenn er mit Paranoia oder der ständigen Angst vor dem Unbekannten spielt und sich die Enge und Unübersichtlichkeit seiner Location zunutze macht.

Tauchen die Monster (ein Mix aus CGI, Puppen und echten Krokodil-Aufnahmen) doch mal auf, dann bleiben diese Momente überraschend zahnlos und blutleer. Und so funktioniert Black Water: Abyss vor allem als kurzweilige Survival-Studie und Mutprobe für Klaustrophobiker, der aber der nötige Biss seiner Vorbilder fehlt. Wer seinen Krokodil-Albtraum spannender, blutiger und noch eine Spur unrealistischer bevorzugt, dürfte bei Alexandre Ajas Crawl besser aufgehoben sein.

Praktisch: Beide Filme (mit Black Water: Abyss als Neuzugang) gibt es für Amazon Prime-Kunden momentan ohne weitere Kosten und Hindernisse im Rahmen ihrer üblichen Mitgliedschaft!

Krokodil-verseuchte Gewässer: Black Water: Abyss ©Leonine

Geschrieben am 12.04.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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