Spread the love

Moviebase Jug Face

Jug Face
Jug Face

Bewertung: 40%

Userbewertung: 40%
bei 39 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: Jug Face
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 15.04.2014
DVD/Blu-Ray Verleih: 11.04.2014
Freigabe: FSK 18
Lauflänge: 81 Minuten
Studio: Modernciné, New Company, ZP Studios
Produktionsjahr: 2013
Regie: Chad Crawford Kinkle
Drehbuch: Chad Crawford Kinkle
Darsteller: Sean Bridgers, Lauren Ashley Carter, Kaitlin Cullum, Larry Fessenden, David Greathouse, Katie Groshong, Scott Hodges, Alex Maizus, Daniel Manche, Chip Ramsey, Jennifer Spriggs, Marvin Starkman

Manchmal lassen sich auf dem Fantasy Filmfest die ersten Schritte einer verheißungsvollen Karriere miterleben. So auch bei Lauren Ashley Carter, die vor zwei Jahren mit dem schockierenden Rachedrama „The Woman“ auf sich aufmerksam machte. Genüsslich peinigte sie hier eine Frau im Kerker der eigenen Familie. In „Jug Face“ wendet sich das Blatt und Carter gerät selbst in die Rolle eines malträtierten Mädchens. So schnell kann es gehen.

Nach „Premium Rush“, ihrem ersten Ausflug nach Hollywood, in dem sie einen Fahrradkurier an der Seite von Joseph Gordon-Levitt mimte, kehrt Carter nun zum Independent Film zurück. Und vertraut dabei einem Regie-Neuling: Chad Crawford Kinkle, dessen Filmografie bis dato nur den 7-Minüter „Organ Grinder“ vorzuweisen hatte. Mit seinem Spielfilmdebüt wagt sich Kinkle direkt in religiöses Gebiet vor – und versagt dabei auf halber Strecke.

Die Ausgangslage liest sich erst gar nicht schlecht, auch wenn bereits vieles auf thematisch ähnliche Werke wie etwa M. Night Shyamalans durchschnittliche Mogelpackung „The Village – Das Dorf“ hinweist. Auch bei „Jug Face“ steht ein kleine Gemeinde im Vordergrund, die schon immer nach eigenen Regeln lebte und sich um Gesetze anderer nicht kümmert. Das hängt vor allem mit dieser mysteriösen Dreckgrube im Wald zusammen, die nach Opfern verlangt, um den Menschen im Dorf nicht die Hölle heiß zu machen.

Wer als nächstes ins Gras beißen muss, entscheidet der ortsansässige Töpfer. Tagtäglich formt er aus seinem Lehm einen Krug nach dem anderen. Das Besondere: Ab und zu sind darauf Gesichter zu erkennen. Pech für den, der sich darin wiederentdeckt, denn der muss blutend ins Erdloch. Als es dann eines Tages Ada (Lauren Ashley Carter) treffen soll, hat die allerdings etwas dagegen. Sie lässt den Kelch mit ihrem Antlitz kurzerhand verschwinden und sorgt damit für Chaos in der Nachbarschaft.

So unglaubwürdig sich das Szenario liest, ganz abwegig ist diese Form von Gottesverehrung mitnichten. Gerade deshalb ist die Ursprungsidee von Kinkle, der auch das Drehbuch schrieb, höchstinteressant. Die Zivilisation scheint völlig an diesen Menschen vorübergegangen zu sein und nur die Schlammfalle im Wald wird respektiert. Daraus spinnt Kinkle eine Geschichte über irrwitzigen Glauben und die Anbetung einer höheren Macht – obwohl niemand so wirklich weiß, was sich unter dem blubbernden Wasser eigentlich verbirgt. In dieser Gesellschaftskritik lässt er seine taffe Hauptperson dann als Rebellin gegen Zwangsheirat und Sektentum antreten. Es gilt, aus den üblichen Geflogenheiten und Sitten einer zweifelhaften Lebenseinstellung auszubrechen, um ein unabhängiges Leben zu führen.

Im Ansatz klingt das gut, aber mitunter hinkt die Erzählung samt Logik ganz schön. Der Töpfermeister beispielsweise ist aus der ganzen Nummer ziemlich fein raus. Sein eigenes Gesicht wird der alte Mann wohl niemals formen, da ja sonst niemand mehr da wäre, um dem „Grubengott“ ein weiteres Opfer zu schnitzen. Auch manch andere Aktionen der Dorfansässigen scheinen etwas weit hergeholt. Einige Facetten gestaltet Kinkle zudem zu unausgegoren und reißt sie nur an. Dadurch gerät das gesamte Konstrukt ins Wanken und schafft es zu keiner Zeit, wirklich zu fesseln. Auch das Finale steht zwar konsequent zum Verlauf, fällt aber trotzdem nüchtern aus. Das ist besonders schade im Hinblick auf das interessante Grundthema.

Aus dem Morast sticht dagegen das Darsteller-Ensemble heraus, das seine Aufgabe richtig gut meistert. Allen voran Lauren Ashley Carter, die als Mädchen ohne eigene Rechte zunächst bedauernswert erscheint, sich dann aber als Widerständlerin in die Herzen spielt. Sie zeigt hervorragend, wie es sich für eine junge Frau anfühlen muss, nicht mitreden zu dürfen. Vergewaltigungen und harte Arbeit liegen an der Tagesordnung. So reißt die Brünette mit den Rehaugen das Geschehen an sich und versucht, das Bestmögliche herauszuholen.

Fazit: Fahrig inszeniertes Mystery-Drama über die Flucht aus dem „geistigen Kerker“, das von seinen Darsteller lebt.

>> verfasst von Janosch Leuffen

Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren