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Moviebase Brimstone

Brimstone
Brimstone

Bewertung: 60%

Userbewertung: 75%
bei 38 Stimmen

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Originaltitel: Brimstone
Kinostart: 30.11.2017
DVD/Blu-Ray Verkauf: 07.06.2018
DVD/Blu-Ray Verleih: 07.06.2018
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 148 Minuten
Studio: N279 Entertainment, Backup Media, Film i Väst
Produktionsjahr: 2016
Regie: Martin Koolhoven
Drehbuch: Martin Koolhoven
Darsteller: Dakota Fanning, Emilia Jones, Guy Pearce, Kid Harrington, Carice van Houten

Im Jahr 2015 schickte Regiedebütant S. Craig Zahler in „Bone Tomahawk“ einen von Kurt Russell angeführten Revolvertrupp auf die Suche nach zwei Entführten, die in einem grauenvollen Splatter-Inferno endete. Western und Horror verbanden sich hier zu einem eigenwilligen, zwischenzeitlich ermüdenden, im Finale aber brachial überraschenden Filmerlebnis. Die beiden selten kombinierten Genres treffen auch in Martin Koolhovens erbarmungsloser Vergeltungsgeschichte „Brimstone“ aufeinander, die unter anderem in Deutschland und Spanien gedreht wurde. Ähnlich wie bei „Bone Tomahawk“ braucht der Zuschauer einen starken Magen, da die internationale Koproduktion nicht mit blutrünstigen Szenen geizt. Schon früh geht der niederländische Regisseur und Drehbuchautor in die Vollen und überschreitet im weiteren Verlauf mehrfach die Grenze zur plumpen Exploitation, was der rauen, unbehaglichen Atmosphäre nicht immer zuträglich ist.

Ende des 19. Jahrhunderts führt die stumme Hebamme Liz (Dakota Fanning, „The Alienist“) irgendwo im amerikanischen Westen ein beschauliches Leben mit ihrem Gatten Eli (William Houston, „Dracula Untold“), ihrer Tochter Sam (Ivy George, „Twin Peaks“) und ihrem Stiefsohn Matthew (Jack Hollington, „Fearless“). Erschüttert wir ihr Dasein, als eines Tages ein neuer Prediger (Guy Pearce, „The Rover“) in der Gemeinde auftaucht, den die junge Frau aus ihrer Vergangenheit kennt. Nach der brutalen Ermordung ihres Ehemannes ergreift Liz mit den Kindern die Flucht, um sich zu ihrem Schwiegervater (Adrian Sparks, „Insidious: Chapter 3 – Jede Geschichte hat einen Anfang“) durchzuschlagen. Abschütteln kann sie den skrupellosen Priester jedoch nicht.

Was nach einem gradlinigen, simpel gestrickten Jagdszenario klingt, verwandelt Koolhoven in eine episch ausgebreitete Leidensgeschichte, die dem Publikum häppchenweise dargeboten wird. Unterteilt ist „Brimstone“ in vier Kapitel, die religiös aufgeladene Überschriften tragen und nicht auf chronologische Weise angeordnet sind. An den ersten Abschnitt, der den Alltag der kleinen Familie und die herannahende Gefahr bebildert, schließen sich zwei längere Episoden an, die tiefer in das frühere Leben der Protagonistin eintauchen und die Beziehung zu ihrem Verfolger eingehender beleuchten. Der vernarbte Prediger, den der Regisseur bereits bei seinen ersten Auftritten wie eine Schreckfigur aus einem Horrorfilm in Szene setzt, entpuppt sich mehr und mehr als scheußlicher Sadist. Frauen quält er nach Belieben und rechtfertigt sein barbarisches Handeln mit der Heiligen Schrift. Guy Pearce verleiht diesem Teufel in Menschengestalt, der ein niederträchtiges Patriarchats verkörpert, eine furchteinflößende Aura und schafft es immer wieder, den Betrachter durchzuschütteln.

Obwohl „Brimstone“, anders als die meisten Westernerzählungen, eine weibliche Figur ins Zentrum seiner Handlung stellt und männliche Brutalität unmissverständlich anprangert, konterkariert der Film seine feministische Haltung mit den zuweilen genüsslich ausgekosteten Gewaltdarstellungen. Dass Koolhoven harte Bilder einfängt, um die Grausamkeit des Priesters greifbar zu machen, ist nicht verwerflich. Manche Einstellungen wirken aber nur noch selbstzweckhaft und verlieren dadurch ihre inhaltliche Berechtigung. Die düster-unheilvolle Stimmung, die ab dem ersten Kapitel dominiert, hätte sicher noch stärker wirken können, wenn die Inszenierung in einigen Momenten etwas weniger plakativ ausgefallen wäre. Überzogen und unfreiwillig komisch ist beispielsweise eine Passage, in der ein Bandit (Kit Harington, „Silent Hill: Revelation 3D“) als von grellen Lichtstrahlen umgebener Retter in Erscheinung tritt.

Dass er Bedrohungssequenzen dicht und packend arrangieren kann, demonstriert der niederländische Regisseur nicht zuletzt im finalen Schneetreiben, auf das jedoch erneut ein Ausflug in klischierte, trashig anmutende Horrorgefilde folgt. „Brimstone“ ist trotz seiner fast zweieinhalbstündigen Laufzeit zu keinem Zeitpunkt langweilig, hätte bei einer etwas subtileren Herangehensweise aber sicherlich noch mehr sein können als ein passabler Westernthriller mit ordentlichen bis guten Schauspielleistungen.

>> von Christopher Diekhaus

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