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Moviebase Mom & Dad

Mom & Dad
Mom & Dad

Bewertung: 55%

Userbewertung: 50%
bei 101 Stimmen

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Originaltitel: Mom & Dad
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 20.09.2018
DVD/Blu-Ray Verleih: 20.09.2018
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 82 Minuten
Studio: Armory Films, Zeal Media
Produktionsjahr: 2017
Regie: Brian Taylor
Drehbuch: Brian Taylor
Darsteller: Nicolas Cage, Selma Blair, Anne Winters, Zackary Arthur, Robert T. Cunningham, Olivia Crocicchia, Lance Henriksen, Marilyn Dodds Frank

Gerne und ausgiebig beschwören Filmemacher den elterlichen Schutzinstinkt. Jenen Impuls, alles Erdenkliche zu tun, um seine Kinder vor einer drohenden Gefahr oder drastischen Konsequenzen zu bewahren. Löwenmütter und Löwenväter kämpfen auf der Leinwand und im Heimkino oftmals mit harten Bandagen, werfen sich unerschrocken vor ihren Nachwuchs und scheuen häufig nicht vor Gesetzesbrüchen zurück. In „Mom and Dad“, seiner ersten Regiearbeit, die ohne Mark Neveldine entstand, verkehrt der US-Amerikaner Brian Taylor („Ghost Rider: Spirit of Vengeance“, „Crank“) das oben skizzierte Elternbild ins Gegenteil und lässt die Erziehungsberechtigten mit reichlich Schaum vor dem Mund unerbittlich Jagd auf ihre Brut machen. Eine absurde und ebenso griffige Prämisse, die für böse und verstörende Momente gut ist, unter dem Strich aber noch umfangreicher hätte ausgebaut werden können. Nach einer überschaubaren Laufzeit drängt sich am Ende vehement die Frage auf, ob es das wirklich schon gewesen sein soll.

Gemeinsam mit ihren Kindern Carly (Anne Winters, „Tote Mädchen lügen nicht“) und Josh (Zackary Arthur, „Die 5. Welle“) haben es sich Brent (Nicolas Cage, „Mandy“) und Kendall Ryan (Selma Blair, „The Fog – Nebel des Grauens“) in einer beschaulichen Vorstadtsiedlung bequem gemacht. Hier und anderswo bricht eines Tages eine seltsame Massenhysterie aus, die halbwegs friedliebende Eltern in rücksichtslose Bestien verwandelt und sie gegen die eigenen Söhne und Töchter in den Krieg ziehen lässt. Überall kommt es zu blutigen Übergriffen. Und auch Carly und Josh sehen sich plötzlich ihren mordlüsternen Erzeugern gegenüber, denen im Kampf gegen ihre Kinder jedes Mittel recht zu sein scheint.

Schon bevor Taylor das nach wie vor beliebte Zombie-Motiv um eine weitere Ausprägung ergänzt, deutet der Regisseur mit einem Augenzwinkern an, dass die Welt aus dem Lot geraten ist. Schnelle Schnitte, exzentrische Perspektiven, ironisch eingesetzte Musikstücke,  bissig-aggressive Dialoge und kleine Späße mit leicht bedrohlicher Note erzeugen eine merkwürdig unharmonische Stimmung, die den Zuschauer ein wenig auf den kommenden Wahnsinn vorbereitet. Das Leben in der blank geputzten Suburbia ist keineswegs so säuberlich geordnet, wie es ein anfänglicher Blick von oben auf das schachbrettartige Areal vermuten lässt. Tatsächlich brodeln allerorts Konflikte – vor allem zwischen Kindern und Erwachsenen.

Auf den Punkt bringt Taylors Drehbuch die unheilvolle Gemengelage etwa während einer Autofahrt, bei der die um die Anerkennung ihrer Tochter buhlende Kendall Carlys ganze Abneigung zu spüren bekommt. Während die von ihrem Hausfrauendasein genervte Mutter gerne ein freundschaftliches Verhältnis zu der Pubertierenden pflegen würde, lässt die Teenagerin alle Annäherungsversuche rigoros abperlen. Dass zwischen den Generationen ein Riss besteht, zeigt sich auch in einem Gespräch zwischen Kendall und einer Freundin, die ihren Neid über den noch straffen Körper ihrer Tochter unverhohlen äußert. Ins Visier nimmt „Mom and Dad“ in einer besonders schrägen Szene – Stichwort: Billardtisch! – außerdem die Unzufriedenheit der Eltern über ihr seit der Geburt der Kinder eingeschränktes Leben. Große Träume werden auf die lange Bank geschoben. Individuelle Bedürfnisse hinten angestellt, da sich alles um den Nachwuchs und sein Wohlergehen dreht. Umso perfider ist es, dass die entfremdeten Ehepartner Brent und Kendall ausgerechnet über das mörderische Treiben wieder zueinanderfinden.

Taylors Horrorkomödie wartet mit einigen spannenden satirischen Spitzen auf, presst aus der reizvollen Grundidee aber zu wenig Saft, um sich nachhaltig ins Gedächtnis des Betrachters einzubrennen. Bricht die Hölle einmal los, darf man sich zwar an einigen beunruhigenden, überfallartig inszenierten Zusammenstößen und am lustvoll zelebrierten Over-Acting von Nicolas Cage erfreuen. Viel Abwechslung oder neue Einfälle hat der Mittelteil allerdings nicht zu bieten und wird noch dazu von manchen Rückblenden ausgebremst. Einen ordentlichen Schuss Dynamik erhält der Film im letzten Drittel mit dem Auftauchen eines Genre-Veteranen, der in seiner Rolle zu einem skurrilen Rundumschlag ausholen darf. Für Ernüchterung sorgt dann aber das erstaunlich abrupte Ende, das den Eindruck erweckt, Taylor habe einfach abgebrochen, als ihm nichts Amüsantes mehr in den Sinn kam.

>> von Christopher Diekhaus

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