Moviebase Schock Labyrinth 3D
Man stelle sich vor, jemand würde ohne Vorwarnung den Film "Angriff der Killertomaten" vorführen. Nachdem sich das Publikum durch anderthalb Stunden geballten Schwachsinn gekämpft habt, erklärt dieser jemand schließlich: "Ach, übrigens: Das war der neue Film von Peter Jackson!" Unvorstellbar? Ganz ähnlich ergeht es dem geplagten Zuschauer bei Takashi Shimizus "The Shock Labyrinth": Man kann sich einfach nicht vorstellen, dass der Mann, der uns den unfassbar gruseligen "Ju-on" und dessen nicht minder packende amerikanische Umsetzung "The Grudge" beschert hat, solch einen todlangweiligen Film wie "The Shock Labyrinth" realisieren kann. Zugegeben: Der Vergleich hinkt. "Angriff der Killertomaten" ist immerhin ein selbstironisches Trash-Kultmachwerk. "The Shock Labyrinth" ist einfach nur pure Langweile; nervtötende, dümmliche Langweile, die sich selbst viel zu ernst nimmt.
Die Tage des von Fans wie Kritikern gelobten J-Horrors scheinen vorüber – und das zu Unrecht. Kürzlich erschien, wenn auch verspätet, mit "Infection" noch ein echter Vorzeigetitel des Genres. "The Shock Labyrinth" markiert nicht weniger als den Endpunkt dieser Stilrichtung. Die Handlung an sich ist simpel: Eines Abends steht die seit Jahren totgeglaubte Juki vor der Tür ihrer Jugendfreunde. Sie ist scheinbar verrückt vor Angst und ihre ehemaligen besten Freunde beschließen, sie in ein Krankenhaus zu bringen. Dort beginnen plötzlich unheimliche Dinge, und die Freunde müssen sich an ein düsteres Geheimnis aus ihrer Vergangenheit erinnern...
Was auf den ersten Blick durchaus spannend anmutet, hat einen großen Haken: leider sorgen Drehbuch, Inszenierung und Schauspieler dafür, dass hier nichts den leisesten Funken an Spannung erzeugen könnte. Die Dialoge sind platt, die Schauspieler sind entweder völlig ausdruckslos oder, noch schlimmer, übertreiben ihr Mienenspiel bis hin zur Lächerlichkeit. Mal werden peinlichste, pathetische Gesten aus dem Bollywood-Musical bemüht, dann wieder agieren die Schauspieler hölzerner als ein Baumstumpf. Das Drehbuch möchte den Anschein erwecken, es würde ein Twist oder ein zu lüftendes Geheimnis im Finale warten. Dem ist allerdings nicht so; stattdessen erwartet den Zuschauer nichtssagendes Geschwafel, ein verworrenes, in sich komplett unlogisches Storygerüst und vor allem nicht ein einziger gruseliger Moment.
Warum der Film überhaupt in 3D realisiert wurde, bleibt dabei ein Rätsel. Wenn der geneigte Zuschauer schon mit einer leidlich unterhaltsamen Handlung leben muss, hätten an dieser Stelle zumindest die Effekte greifen müssen. Fehlanzeige: Bis auf drei oder vier kurze Szenen, in denen die Tiefenwirkung der 3D-Technik ausgenutzt wird, hätte man auf dieses Gimmick komplett verzichten können. Selbst auf rein visueller Ebener bietet der Film also nur lahmen Mystery-Durchschnitt auf TV-Niveau. "The Shock Labyrinth" ist eine einzige verschenkte Chance, ein Meer von ungenutzten Möglichkeiten. Auch von dichter Atmosphäre kann hier keine Rede sein: die Ausstattung des sogenannten "Horror-Hauses" ist karg und lieblos geraten.
So behalten also die Amerikaner mit formelhaften Streifen wie "Final Destination 4" und "My Bloody Valentine" die Pole-Position im 3D-Horror. Shimizu hat mit diesem Machwerk nicht nur sich selbst, sondern den japanischen Horrorfilm im Allgemeinen degradiert. Die einzigen positiven Aspekte, die sich diesem langweiligen Projekt abgewinnen lassen, sind die erwähnten, rar gesäten 3D-Szenen, die tatsächlich optisch ansprechend sind, und die durchaus lobenswerte Idee, einen "Haunted House"-Film in 3D zu produzieren. Ansonsten lässt sich hier vor allem eines vorwerfen: reiner Etikettenschwindel. Denn trotz des vollmundigen Titels gibt es in "The Shock Labyrinth" weder ein Labyrinth noch irgendeine Art von Schockzustand. Ein Totalausfall auf ganzer Linie, der allerhöchstens als "Horror-Einstiegsdroge" für Zwölfjährige zu empfehlen wäre.
>> verfasst von Tim Lindemann
Das ganze Kino hat in regelmäßigen Abständen GLEACHT. Und gelästert. 2 Typen haben sogar vorzeitig den Film verlassen. :DWir sind sitzen geblieben, denn als Komödie taugte er ziemlich gut - jedenfalls, wenn man nichts besseres zu tun hat. Am geilsten war aber einfach dieses PLÜSCH-HÄSCHEN! :D
FAZIT:Wer auf Horrorkomödien für viel zu teure 12 Euro steht, der sollte sich den Film keinesfalls entgehen lassen. Schließlich sind unglaublich komische Publikumsreaktionen, die man so von einem Kinobesuch nicht gewohnt ist, im Preis mit inbegriffen. ;)
Eines muss man den Filmemachern allerdings lassen: Sie wissen, wie man Kohle macht! Eine offensichtliche Billigproduktion, gestützt von einem Trailer, der die Zuschauer definitiv anlockt wie das Licht die Motten - ich hatte beim Trailer ANGST; beim Film wurde ich bestenfalls aggressiv, weil ich so enttäuscht war.