Spread the love

Moviebase Wicker Man, The

Wicker Man, The
Wicker Man, The

Bewertung: 85%

Userbewertung: 70%
bei 23 Stimmen

Jetzt voten:
Originaltitel: The Wicker Man
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 23.01.2009
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 183 Minuten
Studio: British Lion Film / Kinowelt Filmverleih
Produktionsjahr: 1973
Regie: Robin Hardy
Drehbuch: Anthony Shaffer, David Pinner
Darsteller: Edward Woodward, Christopher Lee, Britt Ekland, Ingrid Pitt, Aubrey Morris, Diane Cilento, Lindsay Kemp, Russell Waters, Irene Sunters, Walter Carr, Ian Campbell, Leslie Blackater, Roy Boyd, Peter Brewis, Barbara Rafferty, Juliet Cadzow, Ross Campbell, Penny Cluer, Michael Cole, Kevin Collins

Robin Hardys Hauptwerk, seinerzeit als finanzielles Desaster abgeschrieben und mit Ignoranz gestraft, wird auch heute nur zögernd außerhalb Englands als „Kultfilm“ bezeichnet. Dabei trifft jene Bezeichnung doch gerade den Kern des Films. Denn ein heidnischer „Kult“ und dessen (Un-) Sitten und Bräuche ist nämlich Dreh- und Angelpunkt dieses kleinen Werkes, welches sich jeglicher Genrekategorisierung verweigert. Ausgerechnet den christlich- konservativen Sergeant Neil Howie verschlägt ein vermeintlicher Entführungsfall auf die zivilisationsferne, schottische Insel mit dem einladenden Namen „Summerisle“. Der Name ist hier Programm und der „Summer of Love“ wird von den eigenwilligen Bewohnern auch nach 1968 noch immer höchst eifrig zelebriert.

Christlicher Dogmatismus trifft hier auf heidnische Freizügigkeit und Howie auf sein persönliches Martyrium. Letzteres mit erschreckender Konsequenz. Allerlei Versuchungen erwarten Howie auf seiner unheilvollen Heldenreise, doch sein unerschütterlicher Glaube diktiert ihm kalten Stoizismus. Dem Zuschauer, gläubig oder nicht, wird Howies Konflikt zügig als Farce entlarvt. Dahinter: Unkenntnis und Ignoranz. Die Grenzen verschwimmen und bald fühlt man sich geneigt , zumindest als Ungläubiger, den „Kult“ als  friedfertige und freie Naturreligion anzuerkennen. Doch wie auch Howie, müssen wir am Ende erkennen, dass wir uns auf fatale Weise getäuscht haben und wir mit dem Sergeant auf eine falsche Fährte gelockt wurden…

Damals als unausgegorener Genresalat gescholten, wirkt die Mischung aus Thriller- sowie Horrorelementen und folkiger Musicaleinlagen heute befremdend und unterstreicht hiermit die Exklusivität des Kultes. Regisseur Hardy und Drehbuchautor Shaffner versuchten sich mit diesem Film an einem Gegenentwurf zu der düsteren Optik der Hammerstudio Stangenware und verlegten die gotische Stimmung von feuchten Burggemäuern direkt unter gleißendes Sonnenlicht. Auch für Christopher Lee bedeutete dieser Film einen langersehnten Szenen- und Charakterwechsel, drohte ihm doch bei Hammer allmählich das gleiche Schicksal wie einst Universals Bela Lugosi.

Als ernstzunehmende Religionskritik sollte man den Film auf keinen Fall verstehen, auch als Horrorschocker fehlen ihm packende Schockmomente, dies bedeutet jedoch nicht, dass es an Stringenz und einem geraden Spannungsaufbau mangelt. Die Zusammensetzug aus verschiedenen Genres ist auch heute noch relativ einzigartig und ein lohnenswertes Erlebnis. Hammerfilmfans dürfen hier einige der bekanntesten Schauspieler der Studios suchen, so kann man nebst Lee und Ekland auch Ingrid Pitt in einer kleinen Rolle entdecken.

Jüngst wurde dieses unnachahmliche Nischenwerk durch den bekannten Theaterautor Neil LaBute einer mäßig-stimmigen Aktualisierung unterzogen und für die dritte Generation durch genretypische Effekte aufbereitet und somit letztlich leider auch trivialisiert. Da lasse ich mich dann doch lieber noch einmal von Britt Eklands (gedoubeltem?) Nackttänzchen in den „Weidenmann“ locken….

>> verfasst von Christian Wagner

Bewertung abgeben:




Furiosa: A Mad Max Saga
Kinostart: 23.05.2024Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer großen Bikerhorde unter der Führung des Warlo... mehr erfahren