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Moviebase John Dies at the End

John Dies at the End
John Dies at the End

Bewertung: 65%

Userbewertung: 75%
bei 60 Stimmen

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Originaltitel: John Dies at the End
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 23.04.2013
DVD/Blu-Ray Verleih: 04.04.2013
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 97 Minuten
Studio: M3 Alliance, M3 Creative, Midnight Alliance
Produktionsjahr: 2012
Regie: Don Coscarelli
Drehbuch: Don Coscarelli
Darsteller: Chase Williamson, Rob Mayes, Paul Giamatti, Clancy Brown, Glynn Turman, Doug Jones, Daniel Roebuck, Fabianne Therese, Jonny Weston, Jimmy Wong, Tai Bennett, Allison Weissman

Die einen bezeichnen das Internet als Fluch. Für andere ist das Netz ein wahrer Segen. Letzterem dürfte Jason Pargin wohl zustimmen. Der Amerikaner startete 1999 unter dem Pseudonym David Wong sein eigenes Webportal „Pointless Waste of Time“ (mittlerweile bekannt unter dem Namen „Cracked“) und veröffentlichte darin humorvolle Artikel. Jedes Jahr an Halloween schrieb er ein neues Kapitel einer Geschichte, die er als Webserie online stellte. Wirklich viele Leser gab es nicht. Erst als Pargin die komplette Erzählung optimierte und als Gesamtpaket online stellte, wurde das Werk tausende Male heruntergeladen und weitergeleitet.

Davon bekam letztlich auch ein Verlag Wind, der die Geschichte im Jahr 2007 als Roman mit dem Titel „John Dies at the End“ herausgab. Die Verkaufszahlen konnten sich sehen lassen und der Erfolg des Buches ließ schließlich auch Regisseur Don Coscarelli aufhorchen. Der schickte Pargin eine Mail mit der Bitte, den Roman verfilmen zu dürfen. Pargin, selber großer Coscarelli-Fan, hielt das zunächst für einen Scherz und löschte die Nachricht. Der Filmemacher ließ aber nicht locker – und inszenierte letztlich einen abgefahrenen, völlig verrückten Film über zwei Durchschnittstypen in einem skurrilen Kosmos.

Es ist eine neue Droge, die ihre Benutzer durch Zeit und Dimensionen driften lässt. Ihr Straßenname: „Sojasoße“. Für manche ist sie tödlich, andere sind nach dem Trip befallen. Die weltweite Invasion ist schleichend, die Menschheit braucht jetzt Helden. Was sie stattdessen bekommt, sind die verpeilten College-Abbrecher John (Rob Mayes) und Dave (Chase Williamson). Können diese beiden die Welt vor dem drohenden Horror bewahren? Vermutlich nicht.

Bei Coscarelli sollte die irrwitzige Arbeit von Jason Pargin eigentlich in die besten Hände geraten sein. Der Regisseur zeigte mit dem letzten Projekt „Bubba Ho-Tep“ seinen Hang zum schrägen Humor und Filmen abseits gewohnter Formen. Mittlerweile liegt der Besuch bei Elvis im Altenheim schon elf Jahre zurück und Coscarelli inszenierte seitdem lediglich eine Episode der Fernsehserie „Masters of Horror“. Sein Handwerk hat er in dieser Zeit aber genauso wenig verlernt wie sein Interesse an ungewöhnlichen Stoffen.

Und so ist „John Dies at the End“ erwartungsgemäß ein in erster Linie rasanter Genremix aus Fantasy, Science-Fiction, Horror, Drama und Anarcho-Komödie. Auf Logik wird vergnüglich gepfiffen und stattdessen werden durchgeknallte Gags über Äxte mit ausgetauschtem Griff, Drogentrips und Aliens gemacht. Das passiert einerseits über Dialoge zwischen allen möglichen Charakteren, die irrer kaum sein könnten. Auf der anderen Seite sorgt auch der visuelle Stil für das passende Ambiente eines sich nicht zuordnen lassenden Filmbereichs. Aus Fleischstücken in einer Kühltruhe wird in Windeseile ein Monster, mitten im Nirgendwo öffnen sich plötzlich Tore zu einer anderen Welt und mit Hot Dogs kann in dieser Chaos-Welt sogar telefoniert werden.

Die einzelnen Fragmente für sich gesehen sind großartig, als zusammenhängende Handlung funktionieren sie auf Dauer aber nur bedingt. Irgendwann sind die nerdigen Witze nur noch halb so komisch und der anfänglich frische Esprit löst sich allmählich auf. Die Unterhaltungen der Protagonisten beinhalten auf längere Sicht immer das Gleiche. In der ersten Hälfte kommt das alles unglaublich abgefahren und unbekümmert daher, verliert aber dann an Kraft. (Gewollt) billige Effekte unterstützen zudem den Status einer B-Movie-Komödie. Doch irgendwann weiß auch ein Coscarelli nicht mehr, wie er aus den teils genialen Ideen von Pargin etwas noch Außergewöhnlicheres kreieren kann.

„John Dies at the End“ eignet sich hervorragend für einen Bierabend mit Freunden. Wer diesen speziellen Ton mag wird voll auf seine Kosten kommen. Massentauglich ist das Ganze nicht und das ist auch gut so. Der Film kümmert sich um Nichts und darum am meisten. Auch wenn sich hier viele Elemente der Zeitreise und Berufungen zu höhere Aufgaben für normale Bürger finden lassen: Ernst nehmen darf und kann man die Spinnereien zu keiner Zeit. Und deshalb gefällt die Romanverfilmung besonders im Auftakt mit turbulenten Bildern und lustigen Momenten, kann den starken Beginn jedoch nicht bis zum Schluss aufrecht halten.

>> verfasst von Janosch Leuffen

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