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Moviebase Seoul Station

Seoul Station
Seoul Station

Bewertung: 90%

Userbewertung: 95%
bei 19 Stimmen

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Originaltitel: Seoul Station
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 31.03.2017
DVD/Blu-Ray Verleih: 31.03.2017
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Finecut, Studio Dadashow
Produktionsjahr: 2016
Regie: Sang-ho Yeon
Drehbuch: Sang-ho Yeon
Darsteller: Seung-ryong Ryu, Franciska Friede, Joon Lee

Nach der Veröffentlichung im TRAIN TO BUSAN-Mediabook gibt es SEOUL STATION ab sofort auch einzeln im deutschen Handel zu erwerben. Dabei handelt es sich um den neuesten Zeichentrickfilm, den Regisseur Sang-ho Yeon inszeniert hat. Ausgewertet wurde der in Südkorea aber erst nach dem enormen Erfolg des gefeierten Realfilms. Dabei erzählt er so etwas wie die Vorgeschichte. Im Grunde ist er aber eher eine begleitende Geschichte, denn abgesehen davon, dass sich beide Stoffe mit der Zombie-Apokalypse in Südkorea befassen, gibt es nur wenige Ähnlichkeiten.

Das liegt daran, dass TRAIN TO BUSAN eher ein Actionfilm im Stil von 28 DAYS LATER ist, während SEOUL STATION mehr in Richtung von George A. Romeros NIGHT OF THE LIVING DEAD geht. Er erzählt davon, wie die rebellische Hyun-suen von ihrem Freund genötigt wird, als Prostituierte zu arbeiten, worauf sie sich von ihm absetzt. Zeitgleich ist ihr sich sorgender Vater auf der Suche nach ihr und verpasst sie um Haaresbreite. Verzweifelt läuft er auf der Suche nach seiner Tochter durch das Herz der Hauptstadt. Doch im Untergrund des großen Bahnhofs, dort wo das Elend kaum noch Steigerung kennt, regt sich plötzlich eine neue Gefahr. Eine Epidemie, die Horden von Untoten hervorbringt …

Für Sang-ho Yeon scheint SEOUL STATION der persönlichere, wichtigere Film zu sein. Weil er mehr als bei seiner Life-Action-Extravaganz auf die Figuren eingeht und den Film dazu nutzt, wozu Zombie-Filme schon immer gut waren, wenn man sie wie Romero angeht: für sozialen Kommentar. So befasst sich der Film auch damit, wie die Klassenunterschiede in der koreanischen Gesellschaft aussehen. Es ist eine Schlüsselszene, als Patient Zero durch den Bahnhof torkelt. Leute werden auf ihn aufmerksam. Menschen, die sich gerade noch darüber unterhalten haben, dass das Gesundheitssystem jedem offenstehen muss. Im Grunde also Menschen, die ein soziales Bewusstsein haben; aber als sie merken, dass der Mann ein Obdachloser ist, schwindet ihr Wunsch, ihm zu helfen.

Das ist nur eine Szene in SEOUL STATION, die sich immer wieder mit dem Unterschied von Reich und Arm befasst. Zu diesem Zweck hat der Regisseur eine seiner Hauptfiguren auch zu einer Prostituierten macht, die damit zum gesellschaftlichen Bodensatz gehört. Aber der Zombie-Virus ist der große Gleichmacher. Er macht vor den Reichen ebenso wenig halt wie vor den Jungen. In ihrer Gier nach Menschenfleisch sind sie letztlich alle gleich. Natürlich wollte Sang-ho Yeon aber nicht nur einen sozial relevanten Film abliefern. Der Zombie-Stoff soll auch unterhalten und tut das bestens. Es gibt einige spannende, actionreiche Szenen, auch wenn sie nie an TRAIN TO BUSAN heranreichen. Dafür ist SEOUL STATION der intimere, letztlich auch befriedigendere Film von beiden, da er über die bloße Unterhaltung hinaus etwas zu sagen hat.

>> von Peter Osteried

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