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Moviebase The Dead Don’t Die

The Dead Don’t Die
The Dead Don’t Die

Bewertung: 55%

Userbewertung: 79%
bei 35 Stimmen

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Originaltitel: The Dead Don’t Die
Kinostart: 13.06.2019
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.10.2019
DVD/Blu-Ray Verleih: 24.10.2019
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Animal Kingdom, Film i Väst
Produktionsjahr: 2019
Regie: Jim Jarmusch
Drehbuch: Jim Jarmusch
Darsteller: Chloë Sevigny, Adam Driver, Tilda Swinton, Selena Gomez , Steve Buscemi, Caleb Landry Jones, Austin Butler, Tom Waits, Carol Kane

Die Riege der Filmmacher, die sich an einer Zombie-Geschichte versuchen, ist mittlerweile lang. Und nun reiht sich auch US-Independent-Papst Jim Jarmusch („Only Lovers Left Alive“) ein. Wie man es vom Meister des lakonischen Erzählens erwarten darf, bietet seine in Cannes uraufgeführte Horrorkomödie „The Dead Don’t Die“ keine stromlinienförmige Genreunterhaltung, sondern nutzt das Motiv der Untoten, um eigene Wege zu beschreiten. Wege, die dieses Mal leider des Öfteren in Sackgassen münden. Zwar gelingt es dem für seinen trockenen Witz bekannten Autorenfilmer erneut, einen interessanten und skurrilen Kosmos zu erschaffen. Am Ende bleiben aber zu viele Ideen Stückwerk, was für gebremste Freude sorgt. Von Jarmusch ist man definitiv Kreativeres gewohnt.

Ohne Hast gehen der Polizeichef Cliff Robertson (Billy Murray, „Zombieland“) und seine Kollegen Ronnie Peterson (Adam Driver, „Midnight Special“) und Mindy Morrison (Chloë Sevigny, „American Horror Story“) im 738-Einwohner-Städtchen Centerville ihrer Arbeit nach. Viel zu tun gibt es für die Gesetzeshüter nicht. Eines Tages jedoch stehen sie vor einer gewaltigen Herausforderung. Da sich die Erdachse aufgrund des Frackings an den Polkappen bedrohlich verschoben hat, ist es plötzlich länger hell als gewöhnlich. Und auf einmal erheben sich die ersten Toten aus den Gräbern. Als Robertson und seine Untergebenen übel zugerichtete Leichen in einem Diner in Augenschein nehmen müssen, lässt sich Peterson rasch zu zwei Vermutungen hinreißen: Das Ganze könne nicht gut enden. Und offenkundig stehe der beschaulichen Gemeinde eine Zombie-Apokalypse bevor.

Gemächlich führt Jarmusch den Zuschauer in seine verschrobene Kleinstadtwelt ein, in der so unterschiedliche Figuren wie der Einsiedler Hermit Bob (Tom Waits, „The Book of Eli“), der aufbrausende, Fremden und Außenseitern feindlich gesinnte Farmer Miller (Steve Buscemi, „Boardwalk Empire“) und die schwertschwingende Bestattungsunternehmerin Zelda Winston (Tilda Swinton, „Suspiria“) leben. Dass die Uhren in der verschlafenen Ortschaft anders laufen, zeigt sich spätestens dann, wenn die ersten wandelnden Untoten durch die Straßen torkeln. Wo andere Filmemacher in den Krisenmodus schalten und Panik entfesseln würden, verweigert sich Jarmusch hektischem Aktionismus ganz bewusst. Statt Chaos und Verwüstung loszutreten, hält er weiterhin an seinem bedächtigen Erzählrhythmus fest und lässt seine Protagonisten zumeist erstaunlich gelassen auf das sich ausbreitende Grauen reagieren. Nicht nur damit hebt sich „The Dead Don’t Die“ von ähnlich gelagerten Genrewerken ab. Auch das Rollen der Köpfe wird verfremdet, indem anstelle von Blutfontänen schwarzer Rauch aufsteigt. Ein beinharter Horrorfilm sieht sicher anders aus.

Dass sich Jarmusch den üblichen Eskalations- und Spannungsregeln entzieht, ließe sich leicht verschmerzen, wenn seine neue Arbeit humortechnisch konstant liefern würde. Seitenhiebe auf unsere Konsumhörigkeit, unsere Technikfixierung, die Trump-Administration und den Raubbau an der Umwelt finden sich zuhauf. Iggy Popp als kaffeesüchtiger Zombie gibt eine wahrlich lustige Figur ab. Und die gleichmütigen Dialoge zwischen Bill Murray und Adam Driver reizen wiederholt das Zwerchfell. Gleichzeitig reitet der Regisseur manche Gags aber auch zu Tode und ergötzt sich an Meta-Witzen, die vielleicht ein Schmunzeln wecken, letztlich aber irgendwie ins Leere laufen. Die politischen Anspielungen wirken eher beliebig und verbinden sich nicht zu einer umfassenden Vision mit echtem satirischem Biss. Gleiches gilt für die zahlreichen popkulturellen Verweise. Filme und Filmemacher werden ohne großen Mehrwert wild zitiert.

Das eigenwillige Provinzsetting, dessen Stimmung auch der gut ins Ohr gehende Titelsong von Sturgill Simpson einfängt, hat zweifelsohne seinen Reiz. Und mit seiner ruhigen Gangart kann „The Dead Don’t Die“ dem Zombie-Motiv ein bisschen frisches Blut einimpfen. Insgesamt erscheint die Untergangskomödie aber banaler und oberflächlicher, als man es von Jarmusch kennt.

>> von Christopher Diekhaus

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