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Moviebase The Perfection

The Perfection
The Perfection

Bewertung: 40%

Userbewertung: 41%
bei 24 Stimmen

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Originaltitel: The Perfection
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 24.05.2019
DVD/Blu-Ray Verleih: 24.05.2019
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Capstone Film Group
Produktionsjahr: 2018
Regie: Richard Shepard
Drehbuch: Eric C. Charmelo, Richard Shepard
Darsteller: Allison Williams, Alaina Huffman, Steven Weber, Logan Browning, Glynis Davies, Christina Jastrzembska, Winnie Hung

Dass die Welt der schönen Künste tiefe Abgründe bereithalten kann, zeigte Regiequerkopf Darren Aronofsky 2010 in seinem fiebrigen Ballett-Thriller „Black Swan“, für den die fulminant aufspielende Hauptdarstellerin Natalie Portman unter anderem einen Oscar mit nach Hause nehmen durfte. An die albtraumhafte Geschichte aus dem Tanzmilieu fühlt man sich beim Anblick des neuen Netflix-Schockers „The Perfection“, in dessen Zentrum zwei begnadete Musikerinnen stehen, wiederholt erinnert. Während Aronofsky seinen wilden Ritt allerdings die meiste Zeit fest im Griff hatte und den Zuschauer auf einen packenden Selbstfindungstrip entführte, legt Richard Shepard („Dom Hemingway“) für den Streaming-Riesen einen wendungsreichen Reißer vor, der spätestens ab der Hälfte die Grenze zur Lächerlichkeit überschreitet.

Als ihre Mutter schwer erkrankte, gab die als Wunderkind gefeierte Cellistin Charlotte (Allison Williams, „Get Out“) ihren Platz an einem renommierten Konservatorium und damit ihre Karriere auf, um sich voll und ganz der Pflege widmen zu können. Zehn Jahre nach dem schmerzhaften Schritt verstirbt die alte Dame, und ihre Tochter nutzt die neue Freiheit, um ins ferne Shanghai zu reisen. Dort begegnet sie ihrem früheren Mentor Anton (Steven Weber, „Tote Mädchen lügen nicht“), der vor Ort in einem Wettbewerb ein neues Talent für seine weltberühmte Akademie finden will. In der Jury sitzt ausgerechnet die hochbegabte Elizabeth (Logan Browning, „Breaking at the Edge“), die damals in Charlottes Fußstapfen treten durfte und sich seitdem zu einem gefeierten Star entwickelt hat. Schon kurz nach ihrem Kennenlernen geraten die beiden jungen Frauen auf grauenhafte Abwege.

Mehr sollte man über den Inhalt nicht verraten, da „The Perfection“ zumindest zu Beginn ein recht amüsantes Spiel mit den Erwartungen des Zuschauers treibt. Diverse Genre-Motive werden angerissen. Unterschiedliche Richtungen erscheinen möglich. Und eine abenteuerliche Busfahrt ins chinesische Hinterland, bei der es zu handfesten Panikanflügen kommt, sorgt für ordentliches Unbehagen. Shepards in elegante Bilder gekleideter Thriller ist sicher nicht vorhersehbar und mutlos, sondern führt den Zuschauer gezielt auf falsche Fährten und lässt ihn mehrfach falsche Schlüsse ziehen. Dass Unberechenbarkeit nicht immer gewinnbringend sein muss, zeigt sich jedoch Schritt für Schritt ab dem Moment, wenn der Film zum ersten Mal in der Zeit zurückspringt und bislang ausgesparte Handlungselemente enthüllt.

Diese Methode bemühen die Macher auch im weiteren Verlauf. Das große Staunen bleibt allerdings aus, weil die hakenschlagende Geschichte mehr und mehr ins Absurde kippt und das Verhalten der Hauptfiguren zunehmend bizarre Züge annimmt. Einige Motivationen erweisen sich als reichlich verquer und tragen nicht gerade dazu bei, dass man das eskalierende Geschehen mit großer Begeisterung verfolgen will. Im Kern behandelt „The Perfection“ ein hochgradig brisantes Thema und möchte offenkundig von einer rabiaten Selbstermächtigung erzählen. Das Abdriften in den auf billige Schocks ausgelegten Trash-Modus zieht den Unterhaltungswert jedoch nach unten. Unklar bleibt zudem, was mit dem schlitzohrigen schwarzen Humor gemeint ist, der auf den Netflix-Presseseiten vollmundig angekündet wird. Im komplett aus dem Ruder laufenden Finale jedenfalls reihen sich bloß schrille Exzesse aneinander, die man nun wirklich nicht gewitzt nennen kann.

Wer wissen will, wie man aus einer eigentlich abstrusen Handlung und einer betont überkandidelten Gestaltung einen poppig-mitreißenden Thriller formt, sollte sich Coralie Fargeats deftigen Survial-Streifen „Revenge“ zu Gemüte führen. Einen Film, der clever mit Geschlechterrollen und Genrekonventionen spielt und seine unglaubwürdigen Handlungsvolten durch starke Bilder und eine selbstbewusste Inszenierung aufzufangen weiß. Bei Richard Shepard kann davon eher nicht die Rede sein.

>> von Christopher Diekhaus

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