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Moviebase Die Farbe aus dem All - Color Out of Space

Die Farbe aus dem All - Color Out of Space
Die Farbe aus dem All - Color Out of Space

Bewertung: 65%

Userbewertung: 56%
bei 553 Stimmen

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Originaltitel: Color Out of Space
Kinostart: 06.03.2020
DVD/Blu-Ray Verkauf: 26.03.2020
DVD/Blu-Ray Verleih: 26.03.2020
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: SpectreVision, ACE Pictures Entertainment, BRO Cinema
Produktionsjahr: 2019
Regie: Richard Stanley
Drehbuch: Scarlett Amaris, H.P. Lovecraft
Darsteller: Nicolas Cage, Joely Richardson, Q'orianka Kilcher, Elliot Knight, Tommy Chong, Julian Hilliard

Anfang der 1990er Jahre als Genrehoffnung gefeiert, dann aber komplett in der Versenkung verschwunden: Der südafrikanische Regisseur und Drehbuchautor Richard Stanley („Dust Devil“) hat vor allem die Schattenseiten des Filmgeschäfts kennengelernt. Seitdem ihm die kreative Kontrolle über den 1996 veröffentlichten Horrorthriller „DNA – Experiment des Wahnsinns“ kurz nach Drehstart entzogen wurde, kam er, zumindest im Spielfilmbereich, nicht mehr auf die Beine. Fast 25 Jahre nach diesem einschneidenden Karriereereignis kehrt Stanley ausgerechnet mit einem Scifi-Schocker in die Kinosäle zurück, der auf einer Kurzgeschichte des genreprägenden Schriftstellers H. P. Lovecraft basiert. „Die Farbe aus dem All“ ist ein kurioser Mystery-Beitrag, der nicht nur wegen der Mitwirkung von Nicolas Cage an den psychedelischen Rachereißer „Mandy“ von Panos Cosmatos erinnert. Beide Werke erzeugen eine seltsam entrückte Stimmung und ordnen Plot und Figuren dieser Atmosphäre unter.

Stanleys Literaturadaption eröffnet gleich mit geheimnisvollen Bildern eines urwüchsigen Waldes und bedeutungsschwangeren Voice-over-Kommentaren, die die Kleinstadt Arkham als einen unheimlichen Ort kennzeichnen. In die Nähe hat es Nathan Gardner (Cage, „Mom & Dad“) mit seiner Gattin Theresa (Joely Richardson, „Die Besessenen“) und den Kindern Lavinia (Madeleine Arthur, „The Magicians“), Benny (Brendan Meyer, „The OA“) und Jack (Julian Hilliard, „Spuk in Hill House“) verschlagen. Mitten auf dem Land will die Familie nach einer schweren Zeit neue Kraft tanken. Kleine Spannungen sind allerdings von Anfang an spürbar. Während Lavinia keinen Hehl daraus macht, dass sie die Abgeschiedenheit ankotzt, gibt sich ihr Bruder Benny dem Graskonsum hin. Nathan würde gerne wieder mit seiner Frau schlafen, die gerade eine Krebsbehandlung hinter sich gebracht hat, und plant zudem, mit einer Alpakazucht unternehmerisch durchzustarten. Theresa indes versucht, ihrer Arbeit als Finanzberaterin nachzugehen, muss aufgrund des schwachen Internetempfangs aber befürchten, ihre Kunden zu verlieren.

Als eines Nachts urplötzlich ein merkwürdig leuchtender Meteorit auf das Grundstück der Gardners kracht, machen sich schon bald beunruhigende Veränderungen bemerkbar. Eigenartige Pflanzen sprießen aus dem Boden. Technische Geräte entwickeln ein Eigenleben. Nesthäkchen Jack fühlt sich stark von einem Brunnen im Garten angezogen. Theresa passiert ein schreckliches Missgeschick. Und die Zeit scheint mehr und mehr verrückt zu spielen. Dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt, erkennt auch der Hydrologe Ward (Elliot Knight, „American Gothic“), der im Rahmen eines großen Dammbauprojektes das Wasser in der Region untersuchen soll.

Die familiäre Situation und die Gemütslage der Protagonisten nach dem Umzug werden angerissen. Komplexe Charakterporträts entwirft das von Stanley und Scarlett Amaris geschriebene Drehbuch jedoch nicht. Die immer mal wieder aufblitzende Unzufriedenheit ebnet den Weg zum Auseinanderbrechen der Gemeinschaft, das mit dem Einschlag des Meteoriten einsetzt. Viel Mühe verwendet der Regisseur darauf, dem Zuschauer die Fremdartigkeit der Bedrohung nahezubringen. Rund um das Anwesen der Gardners breitet sich eine schwer zu definierende pink-violette Farbe aus. Mutierte Insekten kriechen aus Löchern hervor. Und vor allem die sehr präsente Tonspur lässt mit ihrem sonderbaren Flirren eine irritierende Atmosphäre entstehen.

Lustvoll umarmt der Film den langsam hervorbrechenden Wahnsinn, der besonders von Vater und Ehemann Nathan besitzergreift. Wer sich für die inzwischen berühmt-berüchtigten Schauspielausbrüche von Nicolas Cage begeistern kann, wird auch hier seine helle Freude haben. Allein die Szene, in der seine Figur einen Wutanfall im Auto bekommt, ist absurde Enthemmung in Reinform. Obwohl sich schon früh absehen lässt, dass die Ankunft des mysteriösen Gesteins Chaos und Verwüstung mit sich bringt, schüttelt Stanley einige wahrlich groteske Horrorbilder aus dem Ärmel. Das, was zwei Mitgliedern des Haushalts widerfährt und sie zu unangenehmen Klagelauten bewegt, dürfte zartbesaiteten Gemütern für längere Zeit Albträume bescheren. Ein bisschen scheint in diesem Zusammenhang John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“ durch. Erklärungen darf man übrigens von „Die Farbe aus dem All“ nicht erwarten. Vielmehr geht es der Lovecraft-Verfilmung darum, die Angst vor dem Unbekannten in schaurig-bizarren Impressionen zu zelebrieren.

>> von Christopher Diekhaus

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