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Moviebase Code 8

Code 8
Code 8

Bewertung: 60%

Userbewertung: 45%
bei 11 Stimmen

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Originaltitel: Code 8
Kinostart: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verkauf: 30.01.2020
DVD/Blu-Ray Verleih: 30.01.2020
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: 90 Minuten
Studio: Colony Pictures
Produktionsjahr: 2019
Regie: Jeff Chan
Drehbuch: Chris Pare, Jeff Chan
Darsteller: Robbie Amell, Stephen Amell, Sung Kang, Laysla De Oliveira, Kari Matchett

Aus kleinen Dingen kann manchmal Größeres entstehen. Nach einer überaus erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Indiegogo kamen für eine Spielfilmversion des zehnminütigen Science-Fiction-Thrillers „Code 8“ über zwei Millionen Dollar zusammen. Regisseur Jeff Chan („Grace: Besessen“) konnte daraufhin mit den kanadischen Schauspiel-Cousins Robbie und Stephen Amell, die hier auch als Produzenten fungieren, die Idee einer alternativen Welt ausbauen, in der Menschen mit Superheldenfähigkeiten geächtet und strengstens überwacht werden. Der bei den Fantasy Filmfest White Nights gezeigte Streifen sieht trotz seines eher bescheidenen Budgets überzeugend aus, punktet mit einer spannenden Grundidee, die an den X-Men-Kosmos denken lässt, schafft es aber leider nur bedingt, den interessanten Rahmen mit einer aufregenden Geschichte zu füllen.

In einer nicht weit entfernten Zukunft schlägt sich Connor Reed (Robbie Amell, „The Flash“), der enorme Stromschläge erzeugen kann, in der fiktiven Metropole Lincoln City als Hilfsarbeiter durch. Seine ebenfalls mit einer speziellen Begabung ausgestattete Mutter (Kari Matchett, „Cube 2: Hypercube“), die ihn stets gelehrt hat, seine Kräfte so gut wie möglich zu verbergen, leidet an einer Krebserkrankung und benötigt eigentlich dringend umfangreiche medizinische Betreuung. Da das Geld im Hause Reed jedoch bedenklich knapp ist, treibt den jungen Mann die Aussicht auf schnell verdiente Scheine in die Arme des Kriminellen Garrett (Stephen Amell, „Arrow“), der für den nach einer Razzia in Bedrängnis geratenen Drogenhändler Marcus Sutcliffe (Greg Bryk, „V-Wars“) arbeitet. Nach einem ersten erfolgreichen Einsatz wird Connor für einen anstehenden Bankraub trainiert, der nicht nur seine Sorgen lindern, sondern auch die Probleme des unter Druck stehenden Dealers lösen könnte.

Um den Zuschauer in die Story-Welt einzuführen, greifen Chan und Drehbuchautor Chris Pare auf ein im Dystopie-Segment beliebtes Mittel zurück. „Code 8“ beginnt mit einer Nachrichtencollage, die das Schicksal der Kraftbegabten – so werden in der deutschen Synchronfassung die Supermenschen genannt – auf den Punkt bringt. Einst waren sie in den USA als Helfer gern gesehen, trugen entscheidend zum Wohlstand des Landes bei, wurden irgendwann allerdings durch Maschinen ersetzt, plötzlich angefeindet und zu einem Leben in Armut verdammt. Flugdrohnen und Roboter-Spezialeinheiten, die Guardians, überwachen Lincoln City seitdem rigoros und ziehen alle speziell befähigten Bewohner aus dem Verkehr, die nicht registriert sind oder unerlaubterweise ihre Kräften einsetzen. Das hier skizzierte Szenario erinnert sicherlich nicht zufällig an das misstrauische und feindselige Klima, in dem sich Einwanderer heutzutage immer häufiger wiederfinden.

Den verhältnismäßig überschaubaren Produktionsetat nutzen der Regisseur und seine Crew mit Bedacht. Will heißen: Actionszenen und visuelle Effekte – etwa die umherkreisenden Drohnen, die Absprünge der Guardians aus luftiger Höhe oder das Aufblitzen der außergewöhnlichen Fähigkeiten – sind wohl dosiert und von überdurchschnittlicher Qualität. So manches Kreativteam mit größeren finanziellen Möglichkeiten kann sich hier definitiv eine Scheibe abschneiden.

Gerade weil handwerklich vieles stimmt und die Ausgangslage verheißungsvoll klingt, ist es bedauerlich, dass „Code 8“ ein wenig Etikettenschwindel betreibt. Wer einen mitreißenden Zukunftsthriller erwartet, wird schnell feststellen, dass es sich vielmehr um eine Gangstergeschichte mit Science-Fiction-Farbtupfern handelt. Die futuristischen Elemente sind zwar stets präsent. Das Setting sieht unserer Gegenwart aber doch sehr ähnlich, und zudem klappern Chan und Pare auf Handlungsebene diverse sattsam bekannte Krimielemente ab. Angefangen bei Connors Grund für das Abdriften in die Illegalität über das Misslingen eines Coups bis hin zu Streitigkeiten unter den Verbrechern.

Originelle Einfälle werden dagegen oft bloß angerissen. Exemplarisch ist hier die offenbar weit verbreitete Sucht nach einer Droge namens Psyke, die aus dem Rückenmark von Kraftbegabten gewonnen wird. Der über heilende Fähigkeiten verfügenden, von Sutcliffe wie eine Sklavin behandelten Abhängigen Nia (Kyla Kane, „Channel Zero“) schenkt das Drehbuch nur wenig Aufmerksamkeit, obwohl ihre Figur großes tragisches Potenzial besitzt. Gelohnt hätte sich ebenso ein etwas genauerer Blick auf den Ermittler Agent Park (Sung Kang, „Eden – Überleben um jeden Preis“), dessen Tochter über ungewöhnliche Kräfte verfügt. Weil sich der Film in der zweiten Hälfte überdies einige unsauber konstruierte Wendungen erlaubt, bleibt am Ende ein schaler Nachgeschmack zurück. Chan und seinen Mitstreitern will man am liebsten zurufen, dass sie ihr Universum in der für den neuen Streaming-Dienst Quibi angekündigten Spin-off-Serie eingehender erforschen mögen.

>> von Christopher Diekhaus

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