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Moviebase Morbius

Morbius
Morbius

Bewertung: 40%

Userbewertung: 17%
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Originaltitel: Morbius
Kinostart: 31.03.2022
DVD/Blu-Ray Verkauf: Unbekannt
DVD/Blu-Ray Verleih: Unbekannt
Freigabe: Unbekannt
Lauflänge: 108 Minuten
Studio: Sony Pictures
Produktionsjahr: 2022
Regie: Daniel Espinosa
Drehbuch: Gil Kane, Matt Sazama
Darsteller: Adria Arjona, Jared Harris, J.K. Simmons, Jared Leto, Matt Smith, Ria Fend, Tyrese Gibson, Corey Johnson, Michael Keaton, Archie Renaux
Sony’s Spider-Man Universe, kurz SSU – mit diesem Namen etikettierten die Verantwortlichen im Hause Sony im Jahr 2021 nach einigem Hin und Her, inklusive anderer Benennungen, ihren Superheldenkosmos, der Figuren aus dem Spider-Man-Umfeld in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Den Anfang hatte bereits 2018 die Antiheldenstory „Venom“ gemacht, die zwar auf künstlerischer Sparflamme kocht, an den Kinokassen aber satte Gewinne abwarf und daher – natürlich – eine Fortsetzung spendiert bekam. 2021 flimmerte „Venom: Let There Be Carnage“ als zweiter Beitrag des shared universe über die Leinwände, auf den nun nach mehreren pandemiebedingten Verschiebungen die 75-Millionen-Dollar-Produktion „Morbius“ folgt. Ein Film, der leider vieles vermissen lässt, was aufregende, mitreißende, staunenswerte Leinwandunterhaltung ausmacht.

Die Rolle des Arztes und Wissenschaftlers Dr. Michael Morbius bekleidet mit Jared Leto ein Schauspieler, der bereits in David Ayers verunglücktem DC-Spektakel „Suicide Squad“ als Joker Erfahrungen mit dem Superheldenkino sammeln konnte. Hier verkörpert der Oscar-Preisträger (ausgezeichnet für seine Performance im AIDS-Drama „Dallas Buyers Club“) und „Thirty Seconds to Mars“-Musiker einen genialen, todgeweihten Forscher, der seit seiner Kindheit an einer seltenen Blutkrankheit leidet und um jeden Preis ein Heilmittel finden will, das ihn und andere Betroffene von den Qualen erlöst. Seine intensive Arbeit führt ihn eines Tages in den Dschungel Costa Ricas, da er menschliche DNA mit dem Erbmaterial der dort ansässigen Vampirfledermäuse zu kreuzen beabsichtigt. Sein Selbstversuch scheint zunächst erfolgreich zu sein, erlangt er doch plötzlich ungekannte körperliche Kräfte. Schnell wird ihm allerdings die Nebenwirkung seines Experiments bewusst: Auf einmal hat er ständig Durst nach Menschenblut.

Michael Morbius ist ein Antiheld, eine einerseits tragische, vom Schicksal gezeichnete Figur, die im Kampf gegen ihre Krankheit aber auch alle wissenschaftlichen Grenzen überschreitet und damit das im Horrorkino beliebte Motiv des mad scientist bedient. Aus diesen Polen hätte sich ein spannender innerer Konflikt stricken lassen. Regisseur Daniel Espinosa („Life“) und das Drehbuchduo Matt Sazama und Burk Sharpless (gemeinsam für das Skript zu „Dracula Untold“ verantwortlich) beschränken sich indes nur auf oberflächliche Andeutungen, versuchen nie wirklich, das Dilemma ihres Protagonisten zu erforschen. Welche Entbehrungen das Leben mit der ungewöhnlichen Erkrankung mit sich bringt, fassen Rückblenden in Michaels Kindheit in Griechenland knapp zusammen, in denen wir auch seinen Freund und Leidensgenossen Milo kennenlernen. Ihre Beziehung ist seit damals etwas eingeschlafen. Als er jedoch erfährt, dass Morbius entscheidende Fortschritte gemacht hat, hofft Milo (Matt Smith), endlich all das nachholen zu können, was ihm bislang entgangen ist.

Retter oder Monster – „Morbius“ spielt mit dieser Ambivalenz, etabliert letztlich aber eine weitere Bedrohung, die alles andere überstrahlt. Die Handlung ist denkbar rudimentär, lässt epische Wucht vermissen und taugt bestenfalls dazu, eine Fernsehepisode zu füllen. Michaels Kampf wirkt klein und überschaubar. Egal, wie sehr sich die Macher auch bemühen, ihren Film mit wilden Kloppereien und stylisch-psychedelischen Effekten aufzupeppen. Ähnlich dem Reihenauftakt „Venom“ herrscht ein düsterer Look vor, der allerdings keine besonderen atmosphärischen Akzente setzt. Obwohl die Gier nach Blut ein ums andere Mal gestillt wird, geht „Morbius“ nie richtig ins Detail und ist für ein auf den Vampirmythos zurückgreifendes Werk seltsam zahnlos. Wer auf einen saftig-unbequemen Superheldenstreifen spekuliert, wird hier sicherlich nicht fündig.

Die wohl undankbarste Rolle kommt übrigens der puerto-ricanischen Darstellerin Adria Arjona zu, die als Kollegin und Love Interest der Titelfigur nichts Substanzielles zum Geschehen beisteuern darf. Auch wenn die von ihr verkörperte Martine Bancroft in einer potenziellen Fortsetzung etwas mehr Spielraum erhalten könnte, ist sie fürs Erste offenbar – ein eigentlich überholtes Kinoklischee lässt grüßen – nur als schöner Blickfang da. Bezeichnend für einen Film, der sich insgesamt fahrig, schlecht durchdacht und blutleer präsentiert.

>> von Christopher Diekhaus

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