Kannte man Irland bislang nur als Geburtsstätte des „Leprechaun“ Franchises, so kann mit „Dead Meat“ einer neuer Kandidat hinzugefügt werden. Der Streifen bedient sich des „BSE“ Themas und kommt dabei Jahre zu spät (zumindest in Deutschland).
Eine ausgereifte Story ist so gut wie nicht vorhanden. Wer braucht die bei trashigen Splatterfilmchen überhaupt? Die no budget Produktion orientiert sich dabei an den Erstlingen von Regisseuren wie Sam Raimi oder Peter Jackson, die sich mit ähnlichen Filmen erste Brötchen verdienten. An die Qualität von „Tanz der Teufel“ oder dem spaßigen „Braindead“ reicht „Dead Meat“ jedoch nicht heran. Das dabei mehr Ideen kopiert werden, als man selber einzubauen vermag, ist etwas schade. Einige nette Feature gibt es jedoch auch hier. Da wären zum Beispiel die Zombiekühe, die im Film gern mal Autos atackieren und dabei auch dessen Besitzer nicht ungeschoren davon kommen lassen. Nette Momente, die man im restlichen Verlauf leider vermisst.
Da man auf ernstere Darstellung des Themas verzichtet, setzte man eher auf eine komödiantische Herangehensweise. Leider zünden die meisten scherzhaft gemeinten Szenen einfach nicht. Natürlich wirken Bälle und hochhakige Schuhe als Mordwaffe im ersten Moment witzig und völlig überdreht. Wenn man es genau betrachtet, sind diese Momente jedoch nur dazu da, um die gehaltlose Story und die schlechten Schauspieler zu kaschieren, indem alles auf „lustig“ getrimmt wird.
Gore-Effekte und abgeschnittene Körperteile muss man bei „Dead Meat“ nun wirklich nicht mit der Lupe suchen. Wie von vornherein klar war, kann die technische Umsetzung jedoch gerade noch auf durchschnittlichem Niveau mitspielen. Völlig in die Hose gegangen sind die Nachtaufnahmen, die so dunkel geraten sind, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Wenn es nur wenige Nachtszene geben würde, wäre dieses Detail vielleicht noch ganz gut zu ertragen, jedoch spielt die komplette zweite Hälfte in dunklen Gefilden. Dem Zuschauer bleibt dabei nichts anderes übrig, als die Augen zusammenzukneifen und auf die wenigen belichteten Objekte zu warten, die nebenher vorbeiziehen.
Da richtige Darsteller wohl das Budget gesprengt hätten, griff man zu Schauspielern, die man auf jeder Straße finden kann. Das es dann sehr amateurhaft zur Sache geht, ist die logischste Schlussfolgerung. Ob die Emotionslosigkeit so festgelegt war oder einfach an der nicht vorhandenen Qualität der Charaktere liegt, kann wohl nur der Regisseur beantworten. Schleierhaft bleibt mir auch, warum der unsympathischste Charakter im Film am Ende doch überlebt.
Irgendwie will der Funke trotzdem nicht überspringen. Mag es an den unterdurchschnittlichen Darstellern oder am geringen Budget liegen, „Dead Meat“ bleibt eben doch nur trashige Kost für Zombiefans, die sich auch von minderer Story und schlechter Technik nicht abschrecken lassen. Wer ernste Zombiefilme sehen möchte, dem bleibt eben nur die Möglichkeit, zu „28 Days later“ zu greifen.
Das Bild ist für eine Low Budget Produktion richtig gut geworden und bietet eine saubere Schärfe, einen satten Kontrast und sehr natürliche Farben, die in einigen Szenen ein wenig durch Farbfilter beabsichtigt verfremdet werden. Die deutsche dts-Soundspur ist etwas schwach auf der Brust und kann als nette Dreingabe betrachtet werden. Die Tiefe die man erwartet, bleibt aus. Auch hier gilt: Für eine Produktion in dem Umfang gar nicht mal schlecht.
Als Boni gibt es das deutsch untertitelte „Making Of“ zum Film. Mit einer Spiellänge von nur 18 Minuten vielleicht etwas kurz ausgefallen. Dennoch bietet sich ein interessanter Blick hinter die Kulissen des irischen Streifens. Gorefans, die nach dem eigentlichen Film immer noch nach Blut dürsten, ist der Kurzfilm „The Braineater“ ans Herz zu legen, der sich ebenfalls auf der DVD befindet. Hier beweiste der Regisseur bereits sehr früh, dass er mit wenigen Mitteln bereits einen netten, blutigen und atmosphärischen Kurzfilm auf die Beine stellen kann.