Alien: Covenant – Frühes Skript schließt die Lücke zwischen Prometheus und Covenant

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Für ein Franchise, das so offen mit Außerirdischen wirbt wie Alien, waren deren Auftritte in Covenant und Prometheus überraschend spärlich gesät. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Ridley Scott hatte nach all den Jahren schlicht keine Lust mehr auf H.R. Gigers Schöpfung und fand, dass diese in den Sequels, Spielen oder Spin-Offs wie Alien vs. Predator bereits genug ausgeschlachtet worden war. Nirgendwo ließ sich das besser ablesen als an Prometheus, der – ganz zum Ärger vieler Fans – fast vollständig auf die ikonischen Bestien verzichtete und sich stattdessen mit Fragen wie künstlicher Intelligenz oder der Suche nach unseren Schöpfern beschäftigte. Das war jedoch nicht immer so. Ursprünglich hieß Prometheus nämlich Alien: Engineers und hätte ähnlich wie die großen Vorgänger auf Facehugger, Eggs, gigantische Sets und neue Lore-Aspekte setzen sollen. Während der Vorbereitungsphase fand Scott aber immer weniger Gefallen an dem Konzept seines direkten Alien-Prequels und so modelte er das ursprüngliche Skript von Jon Spaihts so lange um, bis nur noch wenig von dessen eigentlicher Vision übrig war. Der Andrang an den Kinokassen war dennoch enorm und so wurde intern kurz darauf die Entstehung eines weiteren Films beschlossen.


Auch hier ließ Ridley Scott die Fangemeinde im Ungewissen schmoren – zum einen, weil es erneut kreative Differenzen gab, und zum anderen, weil sowohl Der Marsianer als auch Exodus Vorrang hatten. Fest stand aber, dass man genau dort weitermachen wollte, wo Prometheus aufgehört hatte. Dass sich Ridley Scott im Vorfeld der Produktion häufig selbst widersprach und frühere Aussagen relativierte, ließ schon vermuten, dass auch Covenant (vormals Prometheus 2 oder Alien: Paradise Lost) durch verschiedene Daseinsformen gegangen war. Frühe Konzeptzeichnungen zeigten eine andere Heimat der Ingenieure, angereichert mit deutlichen Verweisen zu Gigers Schöpfungen. Auch war die von Noomi Rapace gespielte Dr. Elizabeth Shaw zu diesem Zeitpunkt noch essenzieller Bestandteil des Sequels und nicht nur bloße Randnotiz. „Die Geschichte muss zwangsläufig da weitermachen, wo der erste Film aufgehört hat. Man kann eine Story über zwei Personen, die zum Teil kopflos in die Galaxy aufbrechen, nicht einfach unvollendet lassen,“ sagte Scott damals. Kurz darauf ließ er Shaw komplett aus dem Drehbuch streichen.

Eine jetzt bei AvP Galaxy aufgetauchte frühe Drehbuchfassung des Prologs beleuchtet, was zwischen Prometheus und Alien: Covenant mit Shaw und David passierte. So wird erklärt, dass Shaw nur dank einiger Früchte und spärlicher Wasser-Reserven an Bord überleben konnte. Ihr Misstrauen gegenüber David legt sie erst ab, als sie erkennt, dass dieser tatsächlich im Sterben liegt und sie der Situation allein ausgesetzt wäre. Während dieser Zeit kommen sich beide näher und das Skript deutet sogar eine Art Liebesbeziehung an. Der größte Unterschied ist aber, dass Shaw noch wach und am Leben ist, als beide die Heimat der Ingenieure erreichen. Hier bröckelt schließlich die Fassade und David bricht Shaw das Genick, anschließend beginnt er mit der Freisetzung des Xenovirus.

Auch wenn Shaw in dieser Fassung ebenfalls abseits der Leinwand gestorben wäre, hätte sie zumindest einige grundlegende Fragen beantwortet und Prometheus-Fans nicht ganz so ratlos im Regen stehen lassen. Dabei wäre durchaus mehr Material für den Prolog The Crossing, der im Vorfeld von Alien: Covenant veröffentlicht wurde, vorhanden gewesen. Einem Insider zufolge fielen ganze 12 Minuten mit Shaw und David der Schere zum Opfer.

Geschrieben am 13.03.2018 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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