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Moviebase The Nun

The Nun
The Nun

Bewertung: 50%

Userbewertung: 53%
bei 328 Stimmen

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Originaltitel: The Nun
Kinostart: 06.09.2018
DVD/Blu-Ray Verkauf: 17.01.2019
DVD/Blu-Ray Verleih: 17.01.2019
Freigabe: FSK 16
Lauflänge: Unbekannt
Studio: Warner Bros,, New Line Cinema
Produktionsjahr: 2017
Regie: Corin Hardy
Drehbuch: James Wan, Gary Dauberman
Darsteller: -

In James Wans Horrorfilmfortsetzung „Conjuring 2“ tauchte 2016 erstmals eine dämonische Nonne (Bonnie Aarons, „Drag Me to Hell“) auf, die sich später auch in „Annabelle 2“, einem zum „Conjuring“-Universum gehörenden Puppengruselstreifen, blicken ließ. „The Nun“ nimmt nun die Ursprünge der dämonischen Ordensschwester in den Blick und entführt den Zuschauer in ein von der Außenwelt abgeschottetes rumänisches Kloster, in dem grauenvolle Dinge vor sich gehen. Inszeniert wurde das Spin-off von Corin Hardy, dem 2015 mit dem folkloristischen Backwoods-Schocker „The Hallow“ ein durchaus beachtliches Debütwerk gelungen war. Sein Verständnis für die Mechanismen und die Gesetzmäßigkeiten des Genres demonstriert er auch in seiner zweiten abendfüllenden Regiearbeit, der allerdings ein formelhaftes und unausgereiftes Drehbuch zugrunde liegt. Was wiederum zur Folge hat, dass „The Nun“ vor allem gegenüber den beiden „Conjuring“-Filmen spürbar abfällt.

Als sich eine junge Nonne (Charlotte Hope, „Game of Thrones“) im Jahr 1952 in einem rumänischen Konvent erhängt, schrillen im Vatikan die Alarmglocken. Um den mysteriösen Freitod zu untersuchen, entsenden die Kirchenoberen einen Priester namens Burke (Demián Bichir, „Alien: Covenant“), der mit einem traumatischen Erlebnis in seiner Vergangenheit hadert, und die Novizin Irene (Taissa Farmiga, „American Horror Story“), die kurz vor der Ablegung ihres Gelübdes steht. Gemeinsam reisen sie nach Transsilvanien und machen dort Bekanntschaft mit dem Draufgänger Frenchie (Jonas Bloquet, „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“), der die Selbstmörderin gefunden hat. Obwohl ihm das Kloster großes Unbehagen bereitet, führt er die Neuankömmlinge an den Ort des tragischen Geschehens, wo es Burke und Irene schon bald mit einer unheimlichen Macht zu tun bekommen, die bevorzugt in Gestalt der dämonischen Nonne in Erscheinung tritt.

Sieht man einmal davon ab, dass „The Nun“, wie viele in Osteuropa spielende US-Horrorfilme, ein recht fragwürdiges, da einseitiges Hinterwäldler-Bild von Rumänien an die Wand wirft, gibt es an der Gestaltung des Handlungsschauplatzes nur wenig auszusetzen. Herrlich verlassen thront die marode Ordensburg mitten im Nirgendwo. Überall lugen windschiefe Holzkreuze hervor. Und angemessen unbehaglich sind die schummrigen Gänge und Zimmer des uralten Gemäuers. Über die Ausstattung und das Spiel mit Kerzenlicht und Dunkelheit erzeugt der Film eine annehmbare Schauerstimmung, wenngleich es Hardy gelegentlich mit dem Nebeleinsatz übertreibt und dem Setting dadurch einen leicht artifiziellen Anstrich verpasst.

Neben ein paar wirkungsvollen Jump-Scares, die vor allem Kinogänger mit wenig Genre-Erfahrung durchschütteln dürften, gelingen dem englischen Regisseur auch einige handfeste Beklemmungsszenen. Etwa dann, als sich Burke urplötzlich in einem Sarg unter der Erde wiederfindet und sich seine Panik direkt auf den Zuschauer überträgt. „The Nun“ bietet solides Gruselhandwerk, verlässt sich aber, ähnlich wie ein Großteil der modernen Horrorfilme, zu sehr auf seine Geisterbahnelemente. Für ein mitreißendes Kinoerlebnis braucht es darüber hinaus eine halbwegs packende Erzählung und spannende Figuren. Zutaten, die Drehbuchautor Gary Dauberman („Es“) bedauerlicherweise nicht in petto hat. Die Ursprungsgeschichte der titelgebenden Nonne erweist sich als recht unspektakulär und verwurstet diverse ausgeleierte Motive. Der Plot-Verlauf kommt, abgesehen von einer Offenbarung, ohne große Überraschungen aus. Und das letzte Drittel wirkt arg gehetzt und kratzt manchmal an der Grenze zur unfreiwilligen Komik.

Hält man sich vor Augen, dass Hardy für die Hauptrollen zwei nachweislich versierte Darsteller – im Genre längst nicht selbstverständlich! – gewinnen konnte, mutet die schwache Charakterzeichnung umso ärgerlicher an. Obwohl Dauberman Irene und Burke mit schmerzhaften Hintergründen ausstattet, ergründet er ihr Innenleben nur oberflächlich und verspielt damit die Chance, den Betrachter emotional voll und ganz zu involvieren. Vor einer kritischen Auseinandersetzung mit den Themen „Kirche“ und „Glaube“, die sich in der Anlage der Protagonisten geradezu aufdrängt, schreckt er ebenfalls zurück und setzt bei der jungen Novizin auf eine gänzlich platte Entwicklung.

Wenn „The Nun“ am Ende den Bogen zu Ed und Lorraine Warren spannt, mischt sich in die Verärgerung über die erzählerischen Versäumnisse etwas Vorfreude auf einen möglichen dritten „Conjuring“-Film. Immerhin verstanden es die beiden bisherigen Gruselstreifen über das Geisterjäger-Ehepaar deutlich besser, Horror und ergreifendes Storytelling zu verbinden.

>> von Christopher Diekhaus

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