Schön, wenn man alle fünf Sinne beieinander hat – tasten… schmecken… riechen… öhren… sehen… kaum vorstellbar, auch nur auf einen einzigen urplötzlich und ohne jede Vorwahrung verzichten zu müssen und zu allem Überfluss auf die Hilfe eines völlig Fremden angewiesen zu sein. Dieser menschlichen Urangst fühlt der Regisseur Fernando Meirelles (City of God) in der Literaturverfilmung Die Stadt der Blinden des gleichnamigen Romans von Nobelpreisträger José Saramago in den ersten fünf Minuten gehörig auf den Zahn. Bis zum deutschen Kinostart am 23. Oktober sind es nur noch wenige Wochen hin, zwischenzeitlich kann sich der geneigte Zuseher an der Eröffnungsszene des Psycho-Thrillers mit Don McKellar (eXistenZ), Danny Glover (Saw), Julianne Moore (The Forgotten, Hannibal), Mark Ruffalo (Zodiac), Alice Braga (I Am Legend) und Gael García Bernal (Babel) warmsehen. Die Frau eines Arztes ist die einzige menschliche Person mit der Möglichkeit, in einer Stadt sehen zu können, in der alle Einwohner von einer mysteriösen Erkrankung heimgesucht werden, die aus vormals sehenden Menschen Blinde macht. Eigenständig kämpft sie gegen die Krankheit an und kümmert sich um ihren Mann, während in den Straßen das Chaos ausbricht.