Der Start von Lloronas Fluch (The Curse of La Llorona) beweist: James Wan und New Line Cinema bekommen die Kinosäle auch ohne Ed und Lorraine Warren und das The Conjuring-Universum voll. Mit Einnahmen von 26 Millionen US-Dollar konnte sich der Film am Oster-Wochenende problemlos auf dem ersten Platz der amerikanischen Kinocharts festsetzen. Angefeuert wurde der erfolgreiche Einstand von der Tatsache, dass im lateinamerikanischen Raum fast jedes Kind mit der düsteren Legende der unheimlichen weinenden Frau vertraut ist. Diesen Bonus-Bekanntheitsgrad hatte man allerdings nicht überall auf seiner Seite – und das macht sich bemerkbar. So interessierten sich bei uns gerade einmal 35.000 Zuschauer für die schaurige Legende und ihre heutigen Auswirkungen. Man muss schon einige Jahre zurückgehen, um ein schwächeres Ergebnis für einen Horrorfilm von New Line Cinema zu finden. Dank moderater Produktionskosten von neun Millionen Dollar hatte La Llorona sein Budget aber allein durch die US-Zahlen wieder drin.
Deutlich besser lief es für Llonoras Fluch (The Curse of La Llorona) da schon in Mexiko (5,2 Mio. US-Dollar), Frankreich (2,1 Mio. US-Dollar) oder Spanien (1,7 Mio. US-Dollar), wo der Geisterspuk vielerorts auf einer Ebene mit Lights Out oder A Quiet Place performte. Weltweit steht die New Line-Produktion bei 56 Millionen Dollar – durchaus beachtliche Werte für einen Ableger außerhalb des The Conjuring-Kosmos. Trotz der Tatsache, dass es sich bei dem von Tony Amendola gespielten Priester aus Lloronas Fluch (The Curse of La Llorona) und Annabelle um ein und dieselbe Person handelt, will Produzent James Wan den Film als eigenständigen Titel verstanden wissen. Auf den Postern wird daher auch nur mit „Von den Produzenten des The Conjuring-Universums“ geworben.
Der von Regie-Newcomer Michael Chavez (er soll demnächst auch The Conjuring 3 auf Film bannen) in Szene gesetzte Horror-Thriller spielt im Los Angeles der 1970er-Jahre, wo sich Gerüchte um La Llorona mehren. Als eine Sozialarbeiterin die unheimliche Warnung einer verstörten Mutter ignoriert, die man der Gefährdung des Kindeswohls verdächtigt, wird sie mit ihren kleinen Kindern in eine düstere, übernatürliche Welt hineingezogen. Um La Lloronas tödlichem Zorn zu entkommen, könnte ein desillusionierter Pfarrer ihre letzte Hoffnung sein: In der Grauzone zwischen Angst und Glauben versucht dieser mit mystischen Praktiken, das Böse in seine Schranken zu weisen.