Im Kino beginnt Halloween dieses Jahr etwas früher, nämlich schon ab kommenden Donnerstag. Zu verdanken haben wir das unter anderem The Mortuary – Jeder Tod hat eine Geschichte, einer neuen Horror-Anthologie, die sich herrlich altmodisch gibt und ganz im Zeichen großer Vorbilder und Genrevertreter wie Geschichten aus der Gruft oder Creepshow steht, ohne sich in Verweisen oder Nachahmungen zu verlieren. Auch der neue Kinotrailer versprüht Old School-Horror, wenn wir uns zusammen mit der furchtlosen, aber naiven Sam (Caitlin Fisher) in die Hände des merkwürdigen Leichenbestatters Montgomery (Clancy Brown) begeben, der sich ähnlich dem Crypt Keeper als Erzähler schauriger Gruselgeschichten verdingt und die oftmals furchterregenden Lebensabschnitte seiner toten Kundschaft preisgibt. Daraus ergeben sich vier Segmente, die allesamt von ein und demselben Filmemacher – der Halloween-Kulthit Trick ‚r Treat lässt grüßen – in Szene gesetzt wurden: Ryan Spindell. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Michael Dougherty (Godzilla 2: King of the Monsters, Krampus) setzt er aber nicht nur Halloween, sonder dem Genrekino selbst ein Denkmal.
Abzuwarten bleibt dagegen noch, ob The Mortuary, der im Original The Mortuary Collection heißt, eine ähnlich nachhaltige Wirkung entwickelt wie die offensichtlichen Referenzen und ähnlich Trick ‚r Treat bald zum festen jährlichen Halloween-Repertoire gehört.
Das Zeug dazu hat der 2019 beim Fantastic Fest uraufgeführte Horrorfilm mit Genre-Ikone Clancy Brown (Starship Troopers, Die Verurteilten) als exzentrischem Leichenbestatter Montgomery Dark, dem man nur ungern einen geliebten Menschen anvertrauen würde. Nicht umsonst preist Evil Dead-Schöpfer Sam Raimi (Drag Me to Hell) The Mortuary als „völlig verdrehte Verquickung grausigen Spaßes und einfallsreichen Terrors.“ Auch Jacob Elordi, der Teenieschwarm aus HBO’s Euphoria oder Netflix-Hits wie The Kissing Booth und The Kissing Booth 2, ist in einer Rolle vertreten und stellt neben Caitlin Fisher (Teen Wolf) seine morbiden Qualitäten unter Beweis.