Der Cthulhu-Mythos ist so alt wie das Horror-Kino selbst. Und doch lassen sich Filme, in denen dieser eine zentrale Hauptrolle einnimmt, an einer Hand abzählen. Guillermo del Toro wollte das mit At The Mountains of Madness ändern und den Mythos im großen Stil auf die Leinwand holen, scheiterte aber schon an der Finanzierung, weil er sich partout weigerte, die Geschichte auf das von Universal Pictures geforderte massentaugliche PG-13 Rating herunterzubrechen. Der nächste Versuch hört nun auf den Namen Gordon Hemingway & the Realm of Cthulhu und kommt vom bewährten Produktionsgespann um Spike Lee und Netflix, womit zumindest sichergestellt sein dürfte, dass diesmal niemand reinfunkt. Gemeinsam setzte man 2020 schon den Kritikerhit Da 5 Bloods um, der nicht nur zu den meistgesehenen Netflix-Produktionen des Jahres gehörte, sondern Lee auch noch zahlreiche renommierte Preise und Award-Nomierungen einbrachte.
Weiter geht es mit einer Geschichte, die er zwar produzieren und überwachen, aber nicht selbst auf Film bannen wird. Diese Aufgabe überlässt er seinem Kollegen Stefon Bristol, der sich 2019 an dem Zeitreise-Thriller See You Yesterday versuchte – offenbar mit Erfolg,
Denn sein neuer Film, dem eine Skriptvorlage von Hank Woon zugrundeliegt, erzählt von Gordon Hemingway, einem afroamerikanischen Revolverhelden, der sich im Osten Afrikas 1928 mit der Krieger-Prinzessin Zenebe von Äthiopien zusammenschließt, um den entführten Regenten des Landes aus den Fängen einer uralten Macht zu befreien. Und dabei kann es sich, so legt es jedenfalls der ziemlich eindeutige Titel nahe, eigentlich nur um Cthulhu persönlich handeln!
Gordon Hemingway & the Realm of Cthulhu stüzt sich wie Lovecraft Country von Jordan Peele auf den Cthulhu-Mythos von H.P. Lovecraft, der seinem Schöpfer zu Lebzeiten zwar nur wenig Glück oder gar Geld einbringen sollte, heute aber umso breitere Kreise zieht und schon so manchen Kollegen oder Filmemacher zur Erschaffung eigener Schreckenskreationen inspiriert hat. Parallel zu Spike Lee und Stefon Bristol sollen beispielsweise auch David Benioff und D.B. Weiss, die Schöpfer von HBO’s TV-Meilenstein Game of Thrones, an einer Adaption des Stoffes arbeiten.