Halloween Ends – Ende wurde kurzfristig geändert

Dieser Artikel enthält Halloween Ends-Spoiler! Am 13. Oktober 2022 war es soweit – Halloween Ends, der Slasher-Höhepunkt der über vierzigjährigen Saga, wurde in hiesigen Kinos gestartet. Seither erfreut sich die Produktion weltweit voller Kinosäle – allein in den USA wurden am Startwochenende mehr als 40 Millionen US-Dollar in die Kassen von Universal Pictures und Blumhouse Productions geschwemmt. Der erste Platz der Kinocharts war dem 30 Millionen US-Dollar-Projekt somit sicher.

Doch nicht alle Fans scheinen begeistert zu sein, wie die Rivalität zwischen Final Girl Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) und Schreckensgestalt Michael Myers (James Jude Courtney) zu Ende gebracht wurde. Vor allem bei der Szene, in der Laurie den Boogeyman in den Schrottwolf wirft, scheiden sich die Geister. Und wie wir nun wissen, handelt es sich hierbei sogar um eine Sequenz, deren Existenz ursprünglich gar nie geplant war.

Auf die Idee kam der 47-jährige Regisseur David Gordon Green (Stronger, Ananas Express) erst, nachdem er Halloween Ends an diversen Testvorführungen vorgestellt hat: «Ich zeige meine Filme ziemlich oft und in der Regel auch schon frühzeitig», enthüllt Green gegenüber Entertainment Weekly.

Wurde in den Schrottwolf geworfen: Michael Myers. ©Universal Pictures

David Gordon Green erklärt

«Dabei sehe ich mir den jeweiligen Streifen genauso intensiv an wie die Reaktionen vom Publikum, meine Augen wandern quasi hin und her, so wie beim Ping Pong. Ich versuche zu erkennen, wann die Zuschauer gefesselt sind und wann nicht.»

«Eigentlich wollten wir ein eher bodenständiges und intimes Ende schaffen, da Halloween Kills ja so gigantisch, expansiv, laut und aggressiv war – fast schon wie ein Actionfilm, weswegen es in meinem Interesse lag, bei Ends zu den einfachen dramatischen Wurzeln zurückzukehren. Doch dann habe ich festgestellt, dass das Finale nicht groß genug ist und ich es gerne kolossaler hätte. Es sollte alles ein wenig gewaltiger wirken, also haben wir nachträglich die Szene mit dem Schrottwolf eingefügt.»

«Das Ende, das nun im Film zu sehen ist, haben wir erst im Sommer gedreht, also vor zwei Monaten, nachdem wir ihn ein paar mal an Testvorführungen abgespielt haben», so Green, der sich als nächstes um eine direkte Fortsetzung zu William Friedkins 70er Jahre-Kult-Schocker Der Exorzist kümmert.

Um sie dreht sich Halloween Ends wirklich: Allyson und Corey. ©Universal Pictures

HALLOWEEN ENDS hat neuen Bösewicht eingeführt

Michaels Abgang war aber ohnehin nicht der einzige Moment, der vielen Liebhabern der Reihe sauer aufgestoßen ist. Einige Fans haben sich auch mit der Tatsache schwer getan, dass der Antagonist ausgerechnet im Finale degradiert wurde und die neue Figur Corey (Rohan Campbell) den Platz als mordender Psychopath und Bösewicht einnimmt.

Green und Co. waren bestrebt, etwas Neues zu versuchen und das Franchise mal in eine ganz andere Richtung zu lenken. Es war das Ziel, das niemals sterbende Böse als Infektion darzustellen, die jeden von uns erwischen könnte. Das mag sicherlich kein schlechter Gedanke gewesen sein, bloß wurde Halloween Ends primär als das beworben, was Fans erwartet, dann aber leider doch nicht bekommen haben – als Showdown, der sich zwischen Laurie und Michael ereignet.

Dass es im Grunde viel mehr um Lauries Enkeltochter Allyson (Andi Matichak) und deren neuen Freund Corey geht, haben Kenner der Marke erst im Kino erfahren. Dadurch sind sie sich etwas veräppelt vorgekommen. Gehört auch ihr zu denjenigen, die sich vom letzten Kapitel etwas ganz anderes erhofft hatten oder war das Unerwartete genau das, was Halloween gebraucht hat?

©Universal Pictures