Pinocchio – Guillermo del Toro vergleicht den Stop Motion-Film mit Frankenstein

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Dieser Pinocchio wird anders! Richtete sich Carlo Collodis Originalgeschichte vor allem an Kinder, will Guillermo del Toro mit seiner Stop Motion-Adaption eher erwachsene Zuschauer ins Visier nehmen und siedelt die Geschichte dafür im Italien der Dreißiger an. Vor dem Hintergrund des aufkommenden Faschismus erlebt Pinocchio ein Abenteuer, das in vielerlei Hinsicht an den Horror-Klassiker Frankenstein erinnert, wie der Filmemacher diese Woche gegenüber Variety enthüllte. „Für mich ist Pinocchio ein Paradebeispiel für den Lernprozess im Umgang mit der Welt und was es heißt, menschlich zu sein. Das spricht mich auf persönlicher Ebene an, denn – ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel spoilern – es geht wie in meinen anderen Filmen darum, die Wahl zu haben.“ Die Botschaft liege ihm sehr am Herzen. Del Toro zufolge habe sich Collodis Fabel viel zu sehr mit dem Thema Ungehorsamkeit aufgehalten. Dabei sei das in seinen Augen der erste Schritt hin zu mehr Eigenständigkeit und einem eigenen Willen. „Ich finde, dass Ungehorsamkeit eine gute Tugend sein kann und darum einen besonderen Wert besitzt.“

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Wie die für Netflix produzierte Serie Der dunkle Kristall: Ära des Widerstands setzt auch Pinocchio auf modernen Puppentrick aus den Produktionshallen der Jim Henson Company (Muppets, Labyrinth,Dark Crystal: Age of Resistance) und aufwendige Setaufbauten, die del Toro zusammen mit seinem Regiekollegen Mark Gustafson (Fantastic Mr. Fox) zum Leben erweckt. Die Arbeiten an dem Projekt dauern nun schon seit mehr als zehn Jahren an. Im November 2017 gab Guillermo del Toro das endgültige Aus bekannt, was dieser aber wieder revidieren musste, als ein gutes Jahr später Netflix und ShadowMachine (Bojack Horseman, The Shivering Truth) an Bord kamen, die das Projekt wieder aus der Versenkung holten.

Anders als frühere Verfilmungen von Carlo Collodis Originalwerk wird diese aber nur bedingt für Kinderaugen geeignet sein. „Dieser Pinocchio richtet sich nur an einen bestimmten Teil der Familie“, bestätigt del Toro die härte, deutlich unheimlichere Gangart seines Films.  „Keine Kunstform hat mein Leben mehr geprägt als der Animationsfilm und kein Charakter brachte auf diesem Gebiet mehr Tiefe und eine persönliche Verbindung mit als Pinocchio“, sagt er.

„In unserer Geschichte geht Pinocchio, Sohn eines gefühllosen Vaters, in einer Welt verloren, die er gar nicht versteht. Er begibt sich auf ein außergewöhnliches Abenteuer, das ihm ein besseres Verständnis für seinen Vater und diese Welt verschafft. So weit ich mich zurückerinnern kann, will ich diesen Film machen. Daher bin ich dankbar, dass uns das talentierte Team bei Netflix genau das ermöglicht. Es ist die Chance meines Lebens.“

Geschrieben am 07.08.2019 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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