Dieser Schritt kommt vollkommen unerwartet: Nach 193 Ausgaben erklärt Robert Kirkman den von ihm erschaffenen Kultcomic The Walking Dead überraschend für beendet. Damit geht für viele Leser nach sechzehn Jahren eine Ära zu Ende. Die schlichte Begründung: Kirkman wolle sich nicht wiederholen und die Geschichte unnötig strecken oder hinauszögern. Das Aus der Reihe sollte eigentlich erst im Laufe des Tages bekannt werden. Weil einige Leser aber schon früher in den Besitz der finalen Ausgabe mit der Nummer 193 gelangt waren, sah sich Kirkman genötigt, die Bestätigung vorwegzunehmen. „Ich bin ebenfalls aufgewühlt“, kommentiert Kirkman im Begleittext zum letzten Heft. „Glaubt mir, wenn ich sage, dass ich The Walking Dead genauso sehr vermissen werde wie ihr, wenn nicht sogar mehr. Es bricht mir das Herz, dass ich sie beenden muss. Aber irgendwann ist man an dem Punkt, an dem man einfach weiterziehen muss. Ich liebe diese Welt zu sehr, um sie mit unnötigen Dingen zu strecken.“
You have been warned. https://t.co/W6sau3L7Yb
— Robert Kirkman (@RobertKirkman) 1. Juli 2019
Dafür habe er die Geschichte genau so zu Ende erzählen können, wie von ihm gewünscht. Dass das möglich war, sei dem unermüdlichen Einsatz der treuen Leser zu verdanken. Viele davon dürften allerdings erst mit AMC’s The Walking Dead zur Comicreihe gekommen sein. Das Aus von Kirkmans Vorlage stellt aber auch die Serie vor eine ungewisse Zukunft, denn über kurz oder lang wird dem Format der Stoff ausgehen. Ist der aktuelle Whisperers-Arc, der in den Comics bis Ausgabe 173 andauerte, erst einmal abgehandelt, bleibt nicht mehr viel. Wird AMC darauf reagieren und die Serie nach der 10. oder 11. Staffel einstellen? Auszuschließen ist das jedenfalls nicht!
Von Dauer wäre der The Walking Dead-Abschied aber vermutlich nicht: Neben drei eigenständigen Filmen rund um Rick Grimes (Andrew Lincoln) hat AMC auch noch ein zweites Serien-Spin-off in der Mache. Die neue Serie soll zwei junge weibliche Protagonisten in dem Mittelpunkt rücken und vom Erwachsenwerden in dieser neuen, tödlichen Welt erzählen. Geschichtlich setzt man lange Zeit nach dem Ausbruch der schrecklichen Seuche an, die im Comic-Universum von Robert Kirkman Millionen Menschenleben gekostet hat.