Sang-ho Yeon ist ein vielbeschäftigter Mann. Seit dem 19. November 2021 haben Netflix-Abonnenten die Möglichkeit, sich die sechsteilige Miniserie Hellbound des koreanischen Regisseurs anzusehen. Darin wird die Welt komplett auf den Kopf gestellt, als einigen unglücklichen Menschen eine Art Todesengel erscheint, der ihnen voraussagt, wann sie sterben und hinab in die Hölle fahren werden.
Hinter den Kulissen arbeitet das Multitalent bereits an einer Reihe anderer Produktionen, von denen es manche vielleicht weder ins Kino noch auf ein Streaming-Portal schaffen – in diesem Business kann man nie wissen. Einige Fans seines Zombie-Schockers Train to Busan wären ja vor allem an einem Threequel interessiert – aber ob es Yeon überhaupt reizt, wieder die Untoten von der Leine zu lassen?
«Ich bin der Ansicht, dass das Zombie-Genre ziemlich traditionell ist, gleichzeitig glaube ich aber auch, dass es sich komplett neu anfühlen kann, wenn man es mit frischen Elementen ausschmückt. Und offen gestanden habe ich tatsächlich ein paar Ideen entwickelt, mir überlegt, was nach den Ereignissen aus Peninsula geschieht. Es würde mir definitiv viel Freude bereiten, diese eines Tages zu verfilmen.»
«Allerdings bin ich gerade in einige andere Projekte involviert, weswegen ich mich organisieren, immer an jenem Werk arbeiten muss, das gegenwärtig am meisten Sinn macht. Bislang habe ich all meine Ideen immer alleine verwirklicht. Mittlerweile bin ich aber fast schon der Überzeugung, ein System auf die Beine stellen zu müssen, wenn ich all meine kreativen Visionen zum Leben bringen will.»
«Doch unabhängig davon, kann ich sagen, dass der dritte Train to Busan-Ableger mit seinen Vorgängern in Verbindung stehen würde. Peninsula war ein postapokalyptischer Streifen, der den Fokus auf die Verfolgungsjagden legte. Die Geschichte, die mir derzeit für den Trilogieabschluss vorschwebt, wäre wieder näher am Originalfilm dran, was so viel bedeutet, dass ich die Action erneut in enge Räume, wo die Protagonisten in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind, umziehen würde.»
«So in etwa stelle ich mir das ganze derzeit jedenfalls vor. Dieser Teil wäre eine Art Mischung aus Train to Busan und Peninsula», verriet der Filme- und Serienmacher in einem aktuellen Gespräch mit Variety. Auf die Frage hin, ob er sich denn auch eine ganze Serie zu diesem Thema vorstellen könnte, antwortete Sang-ho Yeon, dass dies eher unwahrscheinlich sei:
«Ich habe mir schon so viele Ideen einfallen lassen, vertrete jedoch die Meinung, dass die Reihe auch in Zukunft eine Serie aus Filmen bleiben sollte. In Korea haben wir ganz andere Umstände. Serien, die auf koreanisch gedreht werden und über solche Effekte verfügen, wie wir sie in Train to Busan gesehen haben, sind äußerst selten. Außerdem muss ich die Zusammenarbeit mit dem Studio fortsetzen, mit dem ich bereits die Vorgänger gestemmt habe. Daher wäre es garantiert wesentlich einfacher, es bei Filmen zu belassen», meint Yeon.
Immerhin haben wir jetzt die Gewissheit, dass der Koreaner definitiv daran interessiert wäre, sich noch einmal mit der Zombie-Thematik auseinanderzusetzen. Vorerst gilt es aber abzuwarten, welches Projekt der Künstler als nächstes realisiert – und gemessen an seinen Aussagen wäre es durchaus denkbar, dass er einen Teil der Arbeit einem Kollegen überlassen würde.
Jedenfalls wäre es keine Überraschung mehr, würde er nur noch das Drehbuch zum dritten Teil beisteuern und die Inszenierung einem anderen Talent anvertrauen. Noch dürfte es aber etwas zu früh für derartige Spekulationen sein.