Die Übernahme von 20th Century Fox (heißt jetzt nur noch 20th Century Studios) durch den Walt Disney-Konzern hat die Aussicht auf einen neuen Alien-Film nicht unbedingt verbessert. Wegen der ernüchternden Kinozahlen von Alien: Covenant stand die Zukunft der Reihe schon vor dem Verkauf auf dem Prüfstand. Zudem hat sich Disney noch nicht dazu geäußert, wie man mit erwachsenen Marken, die man sich mit Fox ins Haus geholt hat, verfahren wird. Obwohl die Voraussetzungen, das zeigt die nicht enden wollende Odyssee von The New Mutants, also kaum schlechter stehen könnten, hätte Alien-Schöpfer Ridley Scott nach wie vor große Lust auf die Fortführung seiner Reihe, gibt aber zu bedenken, dass damit vermutlich eine größere Neuerfindung einhergehen würde. „Alien hat noch lange nicht ausgedient, muss sich aber weiterentwickeln“, berichtet Scott in Bezug auf seine vielleicht populärste Schöpfung. „Die Frage, die sich mir während der Entstehung des ersten Films immer wieder gestellt hat, war: Warum würde jemand diese Kreaturen erschaffen und sie anschließend in einer Art Kriegsschiff durch das All fliegen? Was ist der Sinn und Zweck dieses Frachters und seiner Ladung? Das ist die große Preisfrage – wer, warum und vor allem wofür.“
Dass er diesen Fragen und Antworten allerdings noch selbst auf den Grund gehen darf, wird immer unwahrscheinlicher. Mit seinen bald 83 Jahren zählt Ridley Scott zu den dienstältesten und zugleich umtriebigsten Regisseuren Hollywoods. So soll Scott seit längerem mit der Idee eines Gladiator-Sequels spielen, das locker mehrere Jahre seiner Zeit beanspruchen und Alien: Awakening, wie der nächste Film heißen sollte, ein für alle Mal zu den Akten legen könnte – zumindest unter seiner Leitung. Denn noch bleibt abzuwarten, was Disney mit den im Horror-Bereich angesiedelten Marken von 20th Century Fox vor hat, die so gar nicht zum familienfreundlichen und massentauglichen Image des milliardenschweren Mouse-Konzerns (und auch Disney+) passen wollen.
Der letzte Film endete damit, dass David nach der Auslöschung der Engineers zu einer unbekannten Destination aufbricht. Mit dabei: Die letzten Überreste der gescheiterten Covenant-Mission. Hier hätte Alien: Awakening anknüpfen und die Geschehnisse aus Alien: Covenant aufgreifen sollen. Doch das Prequel erwies sich als Flop, was den ursprünglichen Plan ins Wanken brachte. Eine ungefähre Ahnung davon, wie es weitergehen könnte, haben wir aber dennoch. So hätte John Logans fertiges Skript zu Alien: Awakening dort weitergemacht, wo Covenant endete. Die überlebenden Engineers sind auf Rache aus und wollen David für den Genozid, ausgelöst durch die schwarze Proto-Masse, die er über dem Planeten abregnen ließ, zur Rechenschaft ziehen. Die folgende Reise hätte uns zu LV-426, dem mysteriösen Mond aus dem ersten Alien-Film geführt.