Nach drei Auftritten als Halbvampir Blade, einem sogenannten Daywalker, war es für Schauspieler Wesley Snipes im Jahr 2004 an der Zeit, seine Paraderolle (aus diversen Gründen unweigerlich) an den Nagel zu hängen. Sein Kampf gegen Drake, der in Blade: Trinity von Dominic Purcell, welcher in der diesjährigen Netflix-Produktion Blood Red Sky als Mensch auf vampirähnliche Wesen trifft, porträtiert wird, ging als sein letzter in die Filmgeschichte ein.
Seit der gefloppten Serie von 2006 schlummert das Franchise in den Archiven Hollywoods, die Rechte sind nach einigen Jahren der Stille jedoch zurück in die Hände von Marvel gewandert (was Fans vom MCU natürlich gefeiert haben), welche die Marke – so wie viele andere auch, siehe zum Beispiel Fantastic Four, Ghost Rider oder Spider-Man und Venom, die sich noch immer im Besitz von Sony befinden – in den Neunziger Jahren lizenziert haben.
Da im Marvel Cinematic Universe lange Zeit kein Platz für blutrünstige Vampire war, verzichtete Produzent Kevin Feige vorerst darauf, die Comicfigur in absehbarer Zukunft zurückzubringen – zunächst galt es herauszufinden, welcher Weg sich am besten dafür eignet.
2019 folgte dann endlich die große Überraschung, dass dem zweifachen Oscargewinner Mahershala Ali aus den Dramen Moonlight und Green Book die Ehre gebührt, das Ruder von Wesley Snipes zu übernehmen, sich Fangzähne wachsen zu lassen und mit einem scharfen Schwert Blutsauger in Stücke zu zerteilen.
Kunstblut wird man in dieser Neuauflage allerdings keines zu sehen kriegen, da Marvel in diesem Fall ein PG-13 und kein R Rating wie damals das Konkurrenzunternehmen Warner Bros. bei ihren drei Filmen anvisiert – schließlich will man Blade in das bestehende Marveluniversum integrieren und keinen unabhängigen Handlungsstrang auf die Beine stellen, der nicht in irgendeiner Form mit dem Rest der hauseigenen Produktionen verknüpft ist.
Ob die Marke trotzdem funktioniert, könnten wir schon früher erfahren als vermutet. Im Mai haben wir noch darüber berichtet, dass Blade im Juli 2022 die Drehphase erreichen soll. Ein Kinostart vor 2023, eher aber 2024 schien daher sehr unwahrscheinluch zu sein. Vor wenigen Stunden veröffentlichte Marvels indischer Twitter-Kanal allerdings einen Post, der inzwischen wieder entfernt wurde und das gesamte kommende Programm der vierten Phase anteasert.
Im Grunde stimmten alle Titel mit denen überein, die schon auf der amerikanischen Tabelle zu finden waren. Nur ein Streifen wich davon ab, zog jedoch sofort die Aufmerksamkeit sämtlicher Medien auf sich: Blade, der laut Marvel in Indien bereits am 7. Oktober 2022 in den Kinos anlaufen soll.
Dies würde logischerweise bedeuten, aber auch voraussetzen, dass die Dreharbeiten deutlich eher in Angriff genommen werden müssten, was natürlich der Fall sein könnte. Oder handelt es sich hierbei etwa um einen Fehler? Aber wieso verschwand der Beitrag dann derart schnell und das ohne eine korrigierende Stellungnahme?
Nur die Zeit wird uns verraten, ob Blade wirklich schon Oktober 2022 über weltweite Leinwände flimmert oder Fans der Vorlage doch noch länger auf die längst überfällige Rückkehr des Halbwesens aus Mensch und Vampir warten müssen.
Im Übrigen reagierte Wesley Snipes vor zwei Jahren ganz gelassen auf seinen Nachfolger, könnte sich sogar vorstellen, im neuen Werk eine Rolle zu spielen – möglicherweise die vom Oberschurken Dracula?