„Von ihm wird man noch viel hören“, lautete die einhellige Meinung, nachdem Neill Blomkamp 2009 praktisch aus dem Nichts mit seinem beeindruckenden, sozialkritischen und noch dazu von Peter Jackson (Der Herr der Ringe) produzierten Spielfilmdebüt District 9 auf der Bildfläche erschienen war. Und anfänglich stimmte das auch. Seine beiden Nachfolgeprojekte Elysium und Chappie setzten den eingeschlagenen Kurs konsequent fort und zementierten Blomkamps Ruf als Sci-Fi- und Regie-Talent, mit dem man rechnen muss. Umso überraschender, dass ihm im danach so gut wie gar nichts mehr gelingen wollte. Denn sein Plan, Alien-Ikone Ellen Ripley aus Verehrung für Sigourney Weaver einen finalen Kinoauftritt auf den Leib zu schneidern, scheiterte spektakulär.
Alien 5 unter der Regie von Neill Blomkampf – das war schon fast zu perfekt, um wahr zu sein.
Und tatsächlich dauerte es auch nicht lange, bis dunkle Wolken am Horizont aufzogen. Dass Ridley Scott seinen Plan torpedierte und Fox ein Ultimatum stellte, machte alle Hoffnungen auf ein direktes Alien-Sequel zunichte. Blomkamps Vorstellung von seinem großen Idol? Für immer zerstört.
Alien 5 sollte eine geschichtliche Fortsetzung von Alien und James Camerons Aliens werden und alle Geschehnisse nach diesen beiden Originalen ausklammern. Stattdessen lieferte Ridley Scott sein in Fankreisen umstrittenes und in Alien: Covenant umgetauftes Prometheus-Sequel ab – ein Box Office-Fehlschlag, der das gesamte Franchise ins Wanken bringen sollte.
Blomkamps nächstem Traumprojekt, dem geistigen RoboCop-Sequel RoboCop Returns für MGM, das sich wie ein „echter Paul Verhoeven anfühlen“ sollte, erging es nicht viel besser. Auch hier kam das Aus, obwohl er bereits reichlich Zeit in die Ausarbeitung und Planung der Idee investiert hatte, überraschend plötzlich. Blomkamp wolle sich stattdessen einem neuen Horror-Thriller widmen, hieß es damals – und genau der kommt jetzt tatsächlich!
Denn weil aufgrund der plötzlichen Pandemiesituation auch sein dritter Film, der Science Fiction-Action-Thriller The Inferno mit Taylor Kitsch (John Carter, No Way Out), scheiterte, hatte Blomkamp auf einmal Zeit für einen übernatürlichen Horror-Thriller namens Demonic für AGC Studios (Midway – Für die Freiheit, Moonfall, The Secrets We Keep – Schatten der Vergangenheit), der jetzt nicht nur in die Vereinigten Staaten verkauft wurde, wo er am 20. August 2021 über IFC Mdnight anläuft, sondern auch bereits nach Deutschland (Koch Media).
In dem Zuge sind zudem erste Details zur Handlung durchgesickert. Womit uns Blomkamp das Fürchten lehren will? „In Demonic bringt ein bereits seit vielen Jahrzehnten schwelender Konflikt zwischen Mutter und Tochter furchteinflößende Dämonen und übernatürliche Kräfte zum Vorschein“, heißt es in der Ankündigung. Was hier wie ein ganz klassischer Haunted House-Vetreter anmutet, soll aber einen Science Fiction-Twist haben.
Denn auch Demonic spielt in „einer Welt, die der unseren nicht unähnlich ist und erschreckende Parallelen aufweist.“ Im Cast finden sich bekannte Namen wie Carly Pope (Neill Blomkamps Elysium), Chris William Martin (Für immer Adeline, Aliens vs. Predator: Requiem, The Vampire Diaries) und Michael Rogers (Siren, The Blacklist, Supernatural).