Hellraiser – Remake von David Bruckner ab sofort im Dreh, soll Vorlage von Clive Barker ehren

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Drei volle Jahrzehnte lang musste Clive Barker tatenlos mit ansehen, wie ihm seine Kreation Hellraiser – Das Tor zur Hölle immer mehr aus der Hand glitt und von Dimension Films bis zum geht nicht mehr ausgeschlachtet wurde.

Der letzte richtige Kinofilm (Hellraiser IV: Bloodline) wurde 1996 ausgewertet, danach ging es den ehemaligen Hollywood Giganten Harvey und Bob Weinstein nur noch darum, die Markenrechte so lange zu behalten bis man sich intern darüber einig werden konnte, in welche Richtung man die Reihe zukünftig manövrieren möchte. Das alles war nur möglich, indem man billig produzierte, vor allem aber lieblos umgesetzte Sequels in Auftrag gab um die vertraglich festgelegten Mindestvoraussetzungen zu erfüllen.

Es lag nie wirklich im Interesse der beiden Brüder, den Fans eine einzigartige Achterbahnfahrt quer durch die Hölle der Zenobiten zu servieren. Speziell die zwei Videotheken-Fortsetzungen Revelations (2011) und Judgement (2018) waren für Clive Barker und Fans seiner Horror-Novelle ein übler Schlag ins Gesicht.

Kein Wunder, dass sich selbst Pinhead-Darsteller Doug Bradley für diese mit peinlich wenig Budget realisierten Werke zu schade war und das Rampenlicht, in dem niemand mehr so wirklich stehen wollte, seinen Nachfolgern Stephan Smith Collins und Paul T. Taylor überließ.

Der einzig wahre Pinhead? Doug Bradley lehrte uns 1987 das Fürchten! ©New World

Harvey und Bob Weinstein lehnten Remake-Idee von Pascal Laugier ab

Wieso stattdessen nicht einfach ein anständiges Remake gestemmt wurde, so wie es ohnehin vorgesehen war? Weil die Vorstellung der Weinsteins so gut wie nie mit dem übereinstimmte, was sich diverse Filmemacher überlegt hatten.

Ein kreativer Vorschlag wurde den beiden Herrschaften vom französischen Regisseur Pascal Laugier (Martyrs, The Tall Man) unterbreitet, doch seine Vision wurde umgehend in der Luft zerfetzt: «Ich habe ihnen von meiner Idee erzählt, die sich um eine Frau in ihren 40ern drehte. Doch sie lehnten ab, weil dies ja schließlich ein Film für Horrorfans sei und die würden eine sexy junge Frau mit großen Brüsten bevorzugen«, erinnerte sich der Filmemacher vor einigen Jahren.

Allein dieses Zitat ist ein zusätzliches Indiz dafür, dass speziell Harvey Weinstein nie wirklich mit dem Herzen bei der Sache war und es ihm oft einzig und allein darum ging, hübsche Menschen vor der Kamera zu versammeln, die ihre Hüllen fallen lassen, weil er der veralteten Ansicht war, dass sich die Kinosäle nur mit nackter Haut füllen lassen.

Sogar einen Clive Barker, der es mit den Gebrüder Weinstein noch einmal probieren wollte, ließen sie eiskalt abblitzen, als dieser ihnen seine neue Herangehensweise präsentierte.

Seit dem Weinstein-Skandal vor vier Jahren hat sich in der Filmindustrie aber einiges verändert. Weder die Weinstein Company noch die Tochtergesellschaft Dimension Films sind noch aktiv im Filmbusiness unterwegs, alle hauseigenen Lizenzen und Markenlizenzen mussten zwangsweise an andere Studios oder Investoren abgetreten werden.

Pinhead gehört wieder Clive Barker! ©New World

HELLRAISER wandert zurück in die Hände seines ursprünglichen Besitzers

Die Rechte an Hellraiser wanderten schließlich in die Hände von Spyglass und Hulu, wo sie allerdings nur vorübergehend Zuhause sind. Clive Barker wird sich nämlich noch in diesem Jahr das zurückholen, was ab dem 19. Dezember rechtmäßig wieder ihm gehört.

Dank eines Gesetzes, von dem der 68-Jährige Gebrauch machen konnte, haben Schriftsteller und Drehbuchautoren die Möglichkeit, die Rechte an ihren Werken rund 35 Jahre nach Erscheinen wieder zurückzuverlangen.

Der 1952 in Liverpool geborene Künstler setzte sich 2020 erfolgreich vor Gericht durch und kommt so in wenigen Monaten wieder in den Besitz der Rechte. Einziger Haken an der ganzen Geschichte: Ihm stehen lediglch die Rechte am Originalfilm und zudem ausschließlich die Auswertungsrechte in den USA zu, nicht aber in internationalen Gefilden.

Stellt sich bloß die Frage, ob dies wirklich ein Problem darstellt, denn welches Studio würde jemals einen Hellraiser finanzieren wollen, der ausgerechnet in Amerika nicht veröffentlicht werden darf?

Vom Gerichtsbeschluss ausgenommen sind Produktionen, die bereits begonnen haben – wie zum Beispiel das Remake, welches von Regisseur David Bruckner (The Ritual, The Night House) und Produzent David S. Goyer (Unsichtbar – Zwischen zwei Welten, The Unborn) auf die Beine gestellt wird. Zu unserer Überraschung ließ Goyer, der in diesem Fall auch das Drehbuch beisteuert, soeben die Bombe platzen, dass die Neuverfilmung schon mitten in der Drehphase steckt.

Trifft das Remake den Nagel wieder auf den Kopf? ©New World

Remake orientiert sich an Horror-Novelle THE HELLBOUND HEART

Und was dort gerade für den Streaming-Dienst Hulu kreiert wird, soll im Hinblick auf die Qualität die letzten Teile der Reihe so was von in den Schatten stellen:

«Wir orientieren uns an Clive Barkers Original-Novelle The Hellbound Heart und wollen mit unserem Film seine unverwechselbare Schöpfung ehren. Ich kann Euch versichern, dass Regisseur David Bruckner auf seinem Gebiet ein absolutes Genie ist. Das bisherige Material wirkt richtig furchteinflößend und die Zenobiten sehen einfach grandios aus«, schwärmt Goyer in einem offiziellen Statement.

Weitere Einzelheiten werden aktuell noch zurückgehalten, weswegen wir Euch zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten können, wie sehr sich der Film bei der Vorlage bedient und ab wann die Verfilmung gestreamt werden kann.

Immerhin haben Fans nun aber die Gewissheit, dass sich in Sachen Hellraiser endlich wieder etwas tut und sie in absehbarer Zeit womöglich sogar wieder etwas von Clive Barker höchstpersönlich erreicht.

Die Geburt der Zenobiten: Hellraiser! ©New World

Geschrieben am 15.09.2021 von Carmine Carpenito



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