Zu früh gefreut? Kaum hat Constantin Film sein Programm für 2021 vorgestellt, macht der deutsche Traditionsverleih auch schon wieder einen Rückzieher und setzt rund die Hälfte der angekündigten Kinostarts aus. Dass die Videospielverfilmung Monster Hunter durch den verlängerten Lockdown nicht mehr wie geplant am 28. Januar 2021 anlaufen können würde, war bereits erwartet worden. Zusätzlich dazu nimmt Constantin aber auch Wrong Turn (alter Termin: 23. Februar 2021), das große Resident Evil-Kinoreboot (09. September) oder den deutschen Science Fiction-Thriller Tides (11. März 2021) von Regisseur Tim Fehlbaum (Hell) vorerst von der Startliste – also allesamt Filme, die zum Teil erst wesentlich später angelaufen wären. Natürlich sind die Verschiebungen eine direkte Reaktion auf die weiterhin geschlossenen Kinosäle und die ungewisse Ausgangslage in den kommenden Monaten. Dass nun aber auch Filme verschoben werden, die zum Teil erst für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen waren, lässt wiederum auf eine Strategieänderung und Neuausrichtung schließen. Sehr wahrscheinlich ist man die ständigen Verzögerungen in München einfach leid. Vor Ende März wertet der Verleih nach jetzigem Stand jedenfalls keinen Film mehr aus.
Was nun aus Resident Evil, Wrong Turn, Monster Hunter oder Tides wird, ist unklar. Reine Streaming- und VOD-Premieren halten wir in diesen Fällen aber für unwahrscheinlich, weil es sich eben nicht bloß um reine Lizenztitel, sondern teure Eigenproduktionen handelt, bei denen man auf die Kinoeinnahmen angewiesen ist. Bei einem kleineren Film wie Wrong Turn wäre der Schritt hin zum rein digitalen Start vermutlich noch zu verschmerzbar. Resident Evil und Monster Hunter sind mit geschätzten Kosten von 40 beziehungsweise 60 Millionen Dollar aber schlicht zu teuer, als dass man sie guten Gewissens zu einem der gängigen VOD-Anbieter abschieben könnte. Stattdessen wird man sich nun erstmal zurücklehnen und die weitere Entwicklung beobachten wollen. Bis dahin tragen alle genannten Filme den Stempel TBA 2021 (wird noch bekannt gegeben – 2021). Constantin Film versichert aber, alle Eigenproduktionen nach wie vor ins Kino bringen zu wollen.