The Blair Witch Project – Eduardo Sánchez über das abgelehnte Prequel

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Rund 24 Jahre ist es nun schon her, seit der kleine Independent-Streifen The Blair Witch Project von Filmemacher Eduardo Sánchez in die Kinos gebracht wurde und komplett durch die Decke ging. Found Footage wurde quasi über Nacht zum gefeierten Stilmittel, zumal sich damals noch viele Leute gefragt haben, ob das Gesehene vielleicht echt ist…

Das Ergebnis dessen? Immense Neugierde, die weltweit fast 250 Millionen US-Dollar eingebracht hat. Umgesetzt wurde The Blair Witch Project allerdings für kaum nennenswerte 60.000 US-Dollar. Man kann sich also in etwa vorstellen, wie viel Profit wohl alle Beteiligten mit diesem Film gemacht haben müssen.

Das Sequel Book of Shadows, welches ein Jahr später ausgewertet wurde, sowie das Revival aus dem Jahr 2016 sind bedauerlicherweise daran gescheitert, diesen enormen Erfolg zu wiederholen.

2016 wurde The Blair Witch Project fortgesetzt. ©Lionsgate

Derzeit wird an keinem The Blair Witch Project-Revival gearbeitet

Daher stellt es auch keine Überraschung dar, wenn Sánchez im Interview mit Cult FM enthüllt, dass im Moment keine weiteren Ableger geplant seien. Das war mal anders, denn vor gut einem Jahrzehnt war es an Sánchez selbst, das legendäre Franchise wiederzubeleben. Grund sei die böse und sehr düstere Präsenz aus dem Originalfilm, die sehr vielfältig sei und großes Potenzial habe:

«Diese große Macht hat keine Moral und man kann auch nicht mit ihr argumentieren», meint Sánchez. «Manchmal hilft sie den Menschen dabei, die Wälder zu verlassen – doch was immer sie auch tut; es gibt jedes Mal einen Grund. Es kommt vor, dass sie Leute tötet, von ihnen Besitz ergreift, sie ausweidet oder Kinder angreift.»

«In unserer Mythologie existierte sie bereits lange Zeit, bevor man sie Blair Witch nannte. Die Indianer haben schon mit dieser Macht gelebt, da hatten die Europäer ihren Boden noch gar nicht betreten.»

Lionsgate gab Sánchez kein grünes Licht

«Mein Co-Regisseur Daniel Myrick und ich haben einst ein Drehbuch zu einem Prequel verfasst, das wir vor etwa 10 Jahren auf Papier brachten. Lionsgate hat uns dafür bezahlt und ließ es uns schreiben. Wir waren sehr stolz auf das Ergebnis – auch das Filmstudio liebte es, beschloss jedoch, dass es kein Geld in das Vorhaben investieren wolte. Für sie war es einfach zu teuer. Und ich kann verstehen, dass sie gezögert haben. Doch das Skript wurde fertiggestellt und ist von Indianern geprägt.»

«Jedenfalls; so ungefähr sah unsere Vorstellung einer gesamten Reihe aus. Wir wollten quer durch die Zeit wandern. Hätte man uns dafür echt grünes Licht erteilt, wären wir vermutlich in die Vergangenheit gereist und hätten uns der Geschichte von Elly Kedward gewidmet. Sie war ja schließlich die originale Blair Witch. Wir hatten auch Rustin Parr auf dem Radar.»

«Und nach ein paar Prequels und Jahren hätten wir wohl eine Fortsetzung aus dem Boden gestampft. Aber unglücklicherweise sollte es in unserem Fall wohl einfach nicht sein.» In der Tat – aber was noch nicht ist, kann bekanntlich immer noch werden. Ob Lionsgate Films das Drehbuch jemals wieder aus der Versenkung holt?

©Lionsgate

Geschrieben am 07.09.2023 von Carmine Carpenito



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