Wenn es nach Dan Aykroyd gegangen wäre, dann hätte die alte Geisterjäger-Garde schon vor mehr als zehn Jahren ein Comeback auf der Kinoleinwand erlebt. Doch einer stellte sich immer wieder quer: Bill Murray. Aus der Not heraus entstand 2016 das weiblich besetzte Reboot von Paul Feig (Brautalarm, Taffe Mädels). Jetzt macht Murray seinem langen Schweigen aber endlich ein Ende und bestätigt erstmals mit eigenen Worten: Ja, ich bin wieder dabei. Und ja, es wird funktionieren. Leider sind die ursprünglichen Geisterjäger heute nicht mehr komplett, denn Harold Ramis verstarb 2014 viel zu früh im Alter von 69, konnte die offene Geschichte also nicht mehr zum Abschluss bringen. Genau diesen Umstand nimmt der neue Film als Aufhänger und erzählt eine Geschichte über Familie, Vermächtnis und Schicksal, umgesetzt von einem Filmemacher, der sich vermutlich noch gut an die Ursprünge der Reihe erinnern dürfte. Jason Reitman, Sohn von Ghostbusters-Regisseur Ivan Reitman, war damals erst sieben, als sein Vater den Grundstein für das heutige Franchise legte. Am Filmset lernte er schließlich auch Bill Murray kennen, stand gemeinsam mit ihm sogar für einige kleinere Cameo-Auftritte vor der Kamera, die er für seinen Vater absolvierte.
Seinem Namen (und dem von Co-Autor Gil Kenan, mitverantwortlich für Murrays Abenteuerfilm City of Ember – Flucht aus der Dunkelheit) dürfte es also zu verdanken sein, dass Murray Anfang 2019 überhaupt erst das fertige Skript zu Ghostbusters: Afterlife (oder Ghostbusters: Legacy, wie der Film bei uns heißt) in die Hand nahm und wenig später begeistert einwilligte. Ausschlaggebend sei für ihn aber die Story gewesen: „Wir sind leider nicht mehr vollzählig, uns fehlt jemand. Das ist überhaupt erst der springende Punkt“, sagt Murray gegenüber Vanity Fair. „Das ist die Geschichte, die wir erzählen werden, die für den Film geschrieben wurde. Das Skript ist wirklich hervorragend, steckt voller Emotionen. Es geht viel um Familie, aber auch um einen sehr interessanten roten Faden.“ Zum Abschluss stellt Murray fest: „Es wird funktionieren.“ Fast dreißig Jahre nach Beginn der Vorbereitungen glaubt er also endlich an einen dritten Ghostbusters-Film.
Und nicht nur er. Auch Sigourney Weaver, Annie Potts, Ernie Hudson oder Dan Aykroyd sind diesen Sommer dabei, wenn es wieder heißt: „Who You Gonna Call? Ghostbusters!“ Ghostbusters: Legacy beginnt damit, dass eine Familie (Carrie Coon, Finn Wolfhard aus Stranger Things oder ES, Mckenna Grace aus Amityville: The Awakening, Spuk in Hill House) aufs Land zurückzieht und dort mehr darüber erfährt, wer sie wirklich sind – Nachfahren eines der Original-Geisterjäger!
Die Farm, auf der sie ihre Zelte aufschlagen, gehörte nämlich niemand anderem als Egon Spengler (Harold Ramis). „Nun müssen sich Trevor (Wolfhard) und Phoebe (Grace) entscheiden, ob sie wirklich bereit dazu sind, das Erbe ihres Großvaters anzunehmen und sich den Protonenstrahler anzuschnallen“, verrät Regisseur Jason Reitman. Und das sollten sie möglichst schnell tun, denn unter dem beschaulichen Summerville brodelt es. Ein übernatürliches Übel droht die gesamte Kleinstadt zu verschlingen und bringt sogar die Erde zum Beben. Nur Trevor (Wolfhard) und Phoebe (Grace) – mit Unterstützung der alten Geisterjäger – können jetzt noch helfen und das Schlimmste abwenden.