Wenn einer weiß, wie man mit Dinosauriern umgeht, dann ja wohl Chris Pratt – oder besser gesagt seine Jurassic World-Figur Owen. Das trifft allerdings überwiegend auf den Umgang in einem meist sicheren Gehege zu, denn in der freien Wildbahn stellen die Urzeitgeschöpfe ihre eigenen Regeln auf.
Immerhin dürfte der Protagonist in Dominion, dem dritten und somit auch schon letzten Teil der World-Trilogie, nicht verlernt haben, wie man in brenzligen Situationen einen Dinoangriff heil übersteht – doch womit wehrt man sich eigentlich am besten gegen einen T-Rex oder Spinosaurus? Auf einem neuen Szenenbild zu Ein neues Zeitalter (so heißt das in diesem Sommer erscheinende Kapitel in Deutschland) greift Owen nach einem Messer.
Vorerst bleibt uns ein Blick auf die Gefahr, die vor ihm und seiner Kollegin stehen muss, aber verwehrt – die Bedrohung könnte also auch menschlicher Natur sein. In der Welt aus Jurassic World (oder Park) haben schließlich auch Menschen ordentlich Dreck am Stecken – siehe beispielsweise Vincent D’Onofrios Hoskins aus Jurassic World von 2015 oder Dr. Henry Wud, der von BD Wong gespielt wird und sogar in beiden Trilogien, schon im originalen Kult-Klassiker Jurassic Park von Regisseur Steven Spielberg (feierte 2021 seinen 75. Geburtstag) erste Pläne im Bezug auf fragwürdige Experimente und die Zukunft der Dinosaurier schmiedete, auftaucht.
Fest steht, dass erneut ein Bild zu Ein neues Zeitalter ins Internet gestellt wurde (dieses Mal via USA Today), das uns weder Sam Neill noch Jeff Goldblum oder Laura Dern in ihren Paraderollen zeigt. Bedeutet das etwa, dass das legendäre Trio, bestehend aus Grant, Malcolm und Ellie, eher die Beilage im Hauptgericht darstellt?
Dieser Annahme könnte man natürlich sein, da die drei Großen bislang komplett von der bisherigen Werbekampagne ausgeschlossen wurden. Jedoch (und das dürfte die Fans ziemlich freuen) handelt es sich hierbei um eine bewusste Entscheidung – man will die Funktion jener Figuren, die nach fast 30 Jahren zurückkehren und zum ersten Mal seit 1993 wieder gemeinsam vor der Kamera agieren, so lange wie nur irgendwie möglich geheimhalten.
Regisseur Colin Trevorrow versichert Fans der Marke jedoch, dass Neill, Goldblum und Dern genauso viel Screentime haben werden wie Pratt und Howard. Man wolle den Legenden in jedem Fall gerecht werden, sie ehren und dafür sorgen, dass ihre Auftritte in Erinnerung bleiben. Trevorrow nimmt seine Arbeit sehr ernst, was den Umgang mit sogenannten Legacy-Charakteren betrifft.
Schließlich zog er sich von Lucasfilm zurück (er war derjenige, der ursprünglich mal Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers für Disney und Lucasfilm inszenieren sollte), weil er mit der Idee, Luke Skywalker in Der letzte Jedi sterben zu lassen, überhaupt nicht einverstanden war – ebenso wenig wie Mark Hamill, der den Lichtschwert-Spezialisten porträtierte.
In diesem Franchise dürften die Charaktere, mit denen vor rund drei Jahrzehnten alles anfing, also definitiv weiterhin von Bedeutung sein – etwas anderes würde uns nach Trevorrows vielversprechenden Aussagen überraschen.
Außerdem müsste es auch in Spielbergs Interesse sein, dass seine Kreationen anständig behandelt werden – immerhin zeichnet er immer noch als Produzent verantwortlich – ganz anders als George Lucas im Fall Star Wars, da dieser 2012, also vor genau zehn Jahren, alle Rechte an den Mauskonzern abtrat.