Alien – Serie von FX kommt ganz ohne Ellen Ripley aus!

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Große, über Jahrzehnte herangezüchtete Filmreihen wie Alien sind mit allerlei vorgefertigten Erwartungen und Hoffnungen verknüpft, die man auf gar keinen Fall enttäuschen will. Die Gefahr, sich zu verzetteln und den gesammelten Ärger der Community auf sich zu ziehen, ist enorm.

Ridley Scott, dessen Alien: Covenant von wütenden Alien-Fans geradezu auseinandergenommen und in Grund und Boden gewertet wurde, weiß das nur zu gut. Wohl auch deshalb stellt Fargo-Schöpfer Noah Hawley, der letztes Jahr mit der offiziellen Alien-Serie beauftragt wurde, lange vor dem Start klar: Dieses Alien-Format wird keine Ripley-Story!

Auch wenn wir nicht damit gerechnet hatten, Ripley noch einmal wiederzusehen, ist die definitive Absage doch ein kleiner Rückschlag für alle, die sich heimlich ein mögliches Comeback (und wenn auch nur im Rahmen eines kurzen Cameos) ausgemalt hatten.

Erzählerisch trennen Serie und Alien-Filmreihe aber Welten. Schließlich spielt die FX-Serie auf der heimischen Erde, noch dazu in einer nicht „allzu fernen Variante“ davon, und eben nicht im Weltraum und in den hintersten Ecken unserer Galaxie.

Alien geht auf der Erde weiter! ©20th Century Fox

Schluss mit den Altlasten

Mit Sigourney Weavers schnell zur Waffe greifender Sci/Fi-Kampf-Amazone, die als einzige überlebte, um von ihrer Begegnung mit den tödlichen Xenomorphs zu berichten, ging 1979 alles los.

Auch wenn sich die Reihe über die Jahre Schritt für Schritt von ihr entfernte, ist der Einfluss, den Ripley auch auf die späteren Filme und vor allem deren weibliche Protagonisten (Noomi Rapace in Prometheus und Katherine Waterston in Alien: Covenant) hatte, doch unverkennbar.

Zu einer Zeit, als weibliche Helden noch nicht so verbreitet und selbstverständlich waren, prägten Ellen Ripley und Halloween-Ikone Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) das Bild der schlagfertigen Heroine, die sich selbst den größten Schrecken entgegenstellt und am Ende siegreich hervorgeht, maßgeblich mit. Dennoch soll mit Alien alles anders werden.

Viel ist noch nicht bekannt darüber, wo Hawley mit seiner Serie hin will. Aber die Ansiedlung auf der Erde und das Fehlen jeglicher Verbindung zum Film-Franchise dürfte seine Vision doch deutlich von dem bislang Dagewesenen abgrenzen. Und das ist auch durchaus gewollt, wie er zugibt. Einerseits sei die Geschichte von Ripley schon ziemlich perfekt erzählt worden, findet er, andererseits habe er nicht schon wieder auf das serientypische „Gefangen mit einem Alien“-Muster zurückgreifen wollen.

Schon jetzt steht fest: „Das ist keine Ripley-Geschichte“.  ©20th Century Fox

Alien-Horror soll auf die Erde übergreifen

Noah Fawley erklärt: „Das ist keine Ripley-Geschichte. Sie ist eine der größten Heldinnen unserer Zeit, mit einer ziemlich perfekten Geschichte, an der ich mich nicht vergreifen will. Außerdem spielt unsere Geschichte auf der Erde.“ Und das habe einen ganz entscheidenden Vorteil:

„In den Alien-Filmen ging es immer darum, gefangen zu sein… Gefangen in einem Gefängnis oder gefangen in einem Raumschiff. Ich dachte, dass es interessant sein könnte, sich etwas mehr zu öffnen und damit der Frage ‚Was wäre, wenn wir es nicht eindämmen können?‘ eine ganz neue Gewichtung zu verleihen.“ Das ist ein hochriskanter, vielleicht aber sogar notwendiger Schritt, um das, was Alien sein kann, neu zu definieren.

Denn Noah Fawley hat bekanntermaßen nicht ganz unrecht, wenn er sagt, dass alle Alien-Filme nach dem gleichen Muster funktionierten. Schon Scott wollte mit seinen Prequel-Filmen weg von dem Alien-Erlebnis nach Schema F, verzettelte sich aber in einer Geschichte (Alien: Covenant), die weder Fisch (echter Alien-Film) noch Fleisch (eigenständiges Spinoff) war).

Und so kann man sich eigentlich nur wünschen, dass Fawley Wort hält und diese Neuausrichtung so konsequent durchzieht wie bei Fargo – und wenn auch nur, um zu sehen, welches große Potenzial 2022 noch in Alien steckt.

Startet voraussichtlich 2022: Alien. ©FX

Geschrieben am 01.07.2021 von Torsten Schrader
Kategorie(n): News



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