So gut wie jeder Regisseur macht mal bessere und mal etwas schlechtere Zeiten durch. Inder M. Night Shyamalan kommt gerade aus einer Glückssträhne, da seine Karriere nach der Mangaverfilmung The Last Airbender mit Dev Patel (The Green Knight, Slumdog Millionaire) und dem Sci/Fi-Blockbuster After Earth mit Will Smith (Men in Black-Reihe, Independence Day) fast schon für tot erklärt wurde – die haben ihr Geld zwar eingespielt, waren aber einfach zu teuer.
Doch dann feierte der Kult-Filmemacher, der sich insbesondere durch Klassiker wie The Sixth Sense oder Signs – Zeichen ins Gedächtnis vieler Kinogänger brannte, ein kleines Comeback, welches ihm mit der freundlichen Unterstützung von Produzent und Genrespezialist Jason Blum (Halloween (2018), Paranormal Activity) ermöglicht wurde.
Wie so oft lautete die Hausregel damals auch in diesem Fall: Kein Budget über der zehn Millionen US-Dollar-Marke. So musste sich Shyamalan wohl oder übel mit wenig Geld für die Umsetzung seines Films The Visit zufriedengeben.
Lief deutlich besser als Knock at the Cabin: Split. ©Universal Pictures
So richtig rund lief es aber erst wieder mit der Ankunft von Psycho-Thriller Split, einem Spin-off von Unbreakable – Unzerbrechlich, deren von Bruce Willis, Samuel L. Jackson, Anya Taylor-Joy und James McAvoy gespielten Charaktere im 2019 erschienenen Crossover Glass aufeinanderprallten. Alle drei Produktionen haben ihrerzeit weit über 200 Millionen US-Dollar eingespielt. Shyamalan is back!, hieß es damals. Inzwischen sieht die Welt schon wieder anders aus.
Weder mit Strandurlaub-Horrorfilm Old noch mit seinem jüngsten Projekt Knock at the Cabin war Shyamalan dazu in der Lage, seine Fans ins Kino zu holen. Doch während Old noch während der Pandemie veröffentlicht wurde und die magische 100 Millionen US-Dollar-Grenze nur knapp verfehlte, wird Knock at the Cabin mit Dave Bautista (Guardians of the Galaxy-Trilogie, Army of the Dead) und Jonathan Groff (Matrix Resurrections, Glee) nicht einmal in die Nähe dieser Zone kommen.
Noch schlimmer; das Einspielergebnis repräsentiert eines der bislang schwächsten in der gesamten Laufbahn von Shyamalan. In unserer Box Office-Übersicht (siehe unten) sind alle Streifen ab The Sixth Sense vertreten, da vorherige Filme wie Wild Awake oder Praying With Anger ausschließlich limitiert ins Kino gebracht wurden.
Was auf der Liste sofort auffällt? Dass Knock at the Cabin zwischen dem 01. und 28. Februar 2023 auf gerade einmal etwas über 50 Millionen US-Dollar kam, somit das Schlusslicht in der langjährigen Karriere von Shyamalan darstellt. Mit einem Budget von ca. 20 Millionen US-Dollar gehört die Hütte im Wald immerhin nicht zu den kostspieligsten Filmen, die der Inder jemals aus dem Boden gestampft hat. Dennoch ist das Projekt im Moment noch weit davon entfernt, Gewinn abzuwerfen.
Das Budget beinhaltet schließlich noch keine Werbekosten, außerdem erhält ein Studio vom totalen US-Einspielergebnis nur 50 bis 55%, da der Rest logischerweise beim jeweiligen Kinobesitzer bleibt. International ist es noch weniger. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Film von Mr. Shyamalan an den Kassen enttäuscht. Auch das märchenhaft erzählte Fantasy-Drama Das Mädchen aus dem Wasser ließ 2006 zu wünschen übrig. Ob es 2024 mit Trap wieder besser läuft?
Anbei eine Übersicht aller Shyamalan-Werke, deren weltweiten Einnahmen respektive Kinobesuche in Deutschland und Budgets:
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Zahlen: BoxOfficeMojo.com / Insidekino.de
©Universal Pictures