Es scheint fast so, als hätte sich der unvergessene Kult-Streifen A Nightmare on Elm Street in einen echten Albtraum verwandelt. Seit bekannt wurde, dass die Rechte am Franchise in die Hände von Wes Cravens (Cursed – Verflucht, Scream-Reihe) Erben gewandert sind, stellt sich halb Hollywood die Frage, an wen sich Regisseure und Drehbuchautoren mit ihren Ideen zu einem potenziellen Revival wenden dürfen.
Einst hieß es, dass Cravens Familie offen für Vorschläge sei, doch ganz so einfach war es dann wohl doch nicht – dabei wären so viele Talente daran interessiert, Final Girl Nancy Thompson erneut gegen Antagonist Freddy Krueger kämpfen zu sehen.
Sowohl Schauspieler und Produzent Elijah Wood (Der Killer in mir, Maniac) als auch Scream-Autor Guy Busick und Genrespezialist Jason Blum (Halloween, Paranormal Activity) hätten richtig Lust dazu, A Nightmare on Elm Street endlich wiederzubeleben. Schließlich schlummert die legendäre Marke mittlerweile schon seit mehr als zehn Jahren…
Weder Nancy-Darstellerin Heather Langenkamp (The Butterfly Room, Shocker) noch Freddy-Mime Robert Englund (Lake Placid 4, 2001 Maniacs) werden jünger, ganz im Gegenteil – der Kalifornier feiert am 06. Juni 2023 seinen 76. Geburtstag. Auch Spuk in Hill House-Schöpfer Mike Flanagan (Hush, Oculus) hat bereits viel Zeit in Luft investiert – Luft, weil er völlig ratlos ist.
Selbst die sehr enge Zusammenarbeit mit Langenkamp an seinem nach nur einer Staffel abgesetzten Netflix-Serien-Format Gänsehaut um Mitternacht hat ihn kein Stück vorangebracht – dabei ist der Filme- und Serienmacher ganz vernarrt in die Idee, das Franchise um mindestens einen weiteren Teil auszubauen:
«Ein Franchise, das ich schon immer auf dem Radar hatte, ist A Nightmare on Elm Street», schwärmt Flanagan im Interview mit Script Apart. «Es wäre verdammt spaßig, daran zu arbeiten. Ich habe schon vor Jahren ein Konzept erarbeitet, aber soweit ich weiß, ist die Rechtesituation leider etwas kompliziert – niemand kann mit Sicherheit sagen, wer die Reihe gerade kontrolliert und wem man seine Ideen nun vorstellen darf.»
«Jedes Mal, wenn ich meinen Agenten mitteile, dass sie mir unbedingt ein Meeting zu diesem Thema verschaffen sollen, heißt es: ‚Das würden wir ja gerne, aber wir haben keinen blassen Schimmer, mit wem du darüber sprechen sollst.‘ Doch ich habe bereits mit Leuten darüber geredet – ich habe fast ein ganzes Jahr lang mit Heather Langenkamp gearbeitet und mit ihr über mein Vorhaben gesprochen. Aber absolut niemand weiß, was zu tun ist.»
Das ist natürlich auch für die Fans sehr ärgerlich, da es so keinen neuen A Nightmare on Elm Street-Film geben kann. Für die Regisseure und Drehbuchautoren, die es wirklich ernst damit meinen, bleibt nur zu hoffen, dass sie sich möglichst bald einen besseren Überblick über die aktuelle Rechtesituation verschaffen können – oder dass sich jene Personen, die über die Kontrolle verfügen, endlich zu Wort melden. Doch vorerst heißt es wie so oft Tee trinken und abwarten.
A Nightmare on Elm Street wäre zumindest nicht das erste Franchise, das nach einer hoffnungslosen Phase doch noch wiederbelebt wird. Im Fall von Slasher-Kollege Freitag der 13. sah es noch weitaus schlimmer aus, doch wie wir inzwischen wissen, kehrt der Machete schwingende Oberbösewicht Jason Voorhees demnächst endlich aus der Versenkung zurück und zwar in der Serie Crystal Lake, welche derzeit exklusiv für den Streamingdienst Peacock entwickelt wird. Und wenn Jason zurückkehren kann, dann doch sicher auch Freddy Krueger, oder?